Die Bürger sollen entscheiden, wenn die Koalition sich nicht einigen kann, fordert der burgenländische Landeshauptmann.
Geht es nach dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) soll es in Österreich Volksbefragungen zu Themen geben, bei denen die Koalition sich nicht einigen kann. Auch Bildungsreformen gehören für ihn dazu. "Alle reden von direkter Demokratie. Warum befragen wir das Volk nicht zur Bildungsreform mit flächendeckender Einführung der Neuen Mittelschule und Abschaffung der Wehrpflicht?", so Niessl in der Gratis-Tageszeitung "Heute" (Freitagausgabe).
Bei der Reform des Lehrerdienstrechts wünscht sich der ehemalige Lehrer Niessl nicht nur mehr Unterstützung in der Verwaltung. "Wir brauchen vor allem mehr Schulpsychologen, weil die Zahl der verhaltensauffälligen Kinder und Schulabbrecher größer wird."
"Kindergarten ins allgemeine Bildungswesen"
Reformbedarf in einem anderen Bereich hat unterdessen die steirische Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann (SPÖ) angemeldet: "Ich bin zwar Landespolitikerin, aber ich sage mit aller Entschiedenheit: Der Kindergarten gehört ins allgemeine Bildungswesen integriert", fordert sie in der "Kleinen Zeitung" (Freitagausgabe).
Kindergärten sind in Österreich derzeit sowohl bei der Finanzierung als auch der inhaltlichen Ausgestaltung grundsätzlich Ländersache. Doch nur "mit einer Kraftanstrengung von Bund und Ländern" könne der Kindergartenbesuch kostenlos angeboten werden, meint Grossmann. In der Steiermark war das 2008 eingeführte Gratis-Kindergartenjahr aus Budgetgründen wieder abgeschafft worden.
(APA)