70, 75 und 84 Zoll: Luxus-TVs für die oberen Zehntausend

Zoll LuxusTVs fuer oberen
Zoll LuxusTVs fuer oberen(c) Daniel Breuss
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Überbordende Displaygrößen und die vierfache Auflösung vom bisherigen Full-HD sollen Kunden zurück zum Fernseher locken. Bei der Preisgestaltung kommt man ihnen aber nicht so ganz entgegen.

Elektronikmessen sind immer eine gute Gelegenheit, um der Konkurrenz zu zeigen, dass man es noch besser, schöner und größer kann. Größer dürfte im Vorfeld zur heurigen IFA das entscheidende Stichwort gewesen sein. Die Hersteller übertrumpften sich mit megalomanischen TV-Geräten, die Bilddiagonalen jenseits der zwei Meter aufweisen. Ganz an der Spitze sind Sony und Toshiba, die beide auf der IFA Modelle mit 84 Zoll vorstellten. Insgesamt hoffen die Hersteller, damit die Aufmerksamkeit der Kunden wieder ein bisschen weg von bisher stark gehypten Tablets und hin zu Fernsehern zu lenken.

Auflösung vervierfacht

Die Firmen wollen mit diesen regelrechten elektronischen Leinwänden auch die Vorzüge der neuen Auflösung 4K anpreisen. Dadurch, dass bei dieser rund 4000 x 2300 Bildpunkte und nicht mehr nur 1920 x 1080 (was bisher noch vollmundig "Full-HD" hieß) am Werk sind, soll nicht nur die Auflösung vervierfacht werden, sondern der optimale Betrachtungsabstand deutlich geringer sein. Wer es sich aber leisten kann, 84 Zoll an Elektronik an die Wand zu hängen, dürfte ohnehin kein Platzproblem haben.

Hardware-Upgrade gegen Aufpreis möglich

Über den Preis spricht man bei solchen Geräten nicht. Samsungs im Vergleich dazu fast schon normal anmutendes 75-Zoll-Modell ES9000 kostet allerdings 8000 Euro. Dafür erhält man fünf Jahre lang die Chance, für weitere 200 bis 300 Euro ein Upgrade-Kit zu erwerben, das die gesamte Elektronik des Geräts auf den neuesten Stand bringt. 4K beherrscht er noch nicht, diese Auflösung wurde bei der IFA auf einem 70-Zoll-Modell vorgeführt.

(c) Daniel Breuss

Selbstleuchtende Pixel

Interessanter, nicht nur für die oberen Zehntausend, dürfte die Entwicklung der OLED-Technik sein. Vor wenigen Jahren galt es noch als Durchbruch, wenn derartige Displays eine Diagonale von 20 Zoll aufwiesen. Nun wurde auf der IFA ein Modell mit 55 Zoll präsentiert. OLED, kurz für Organic Light Emitting Diode, ermöglicht die schlanke Bauweise von LCD-Fernsehern und bietet dabei aber die Vorzüge von Plasmafernsehern. Das bedeutet, dass die Pixel selbst leuchten, es wird kein Backlight mehr benötigt. Außerdem bieten die Geräte deutlich bessere Werte bei Farbtreue, Kontrast und dem für Filme wichtigen Schwarzwert.

(c) Daniel Breuss

Die "Revolution des Fernsehens" wurde schon oft beschworen. Sei es HDTV, das 2007 begann, durchzustarten, oder 3D-Fernsehen, das 2010 besonders gepusht wurde, oder seit einem Jahr auch die "smarten" TV-Geräte, mit denen man auch ins Internet gehen kann und die sich mit speziellen Apps erweitern lassen. Was TV-Hersteller aber noch nicht ganz verinnerlicht haben, ist der Wunsch der Kunden, nicht nur bestmögliche Leistung zu haben, sondern diese auch zum bestmöglichen Preis. Apple hatte mit dem iPad die Latte für die Konkurrenz sehr hoch gelegt, Qualität zu einem erschwinglichen Preis zu produzieren. Ein entsprechend agierendes Unternehmen im TV-Markt scheint bisher aber nicht in Sicht.

Offenlegung

DiePresse.com ist heuer auf Einladung von Samsung auf der IFA in Berlin. Die Redaktion nahm diese Einladung nur unter der Voraussetzung an, dass eine unabhängige Berichterstattung garantiert bleibt.

(db)

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