"Paralympics haben den Blickwinkel verändert"

Paralympics haben Blickwinkel veraendert
Paralympics haben Blickwinkel veraendert(c) EPA (JULIAN STRATENSCHULTE)
  • Drucken

Die 14. Paralympics wurden in London mit einer rauschenden Schlussfeier beendet. Doppel-Sieger Matzinger trug die österreichische Fahne.

Um 23:31 Uhr Ortszeit erlosch das Feuer im Olympiastadion von London. Mit einer rauschenden Schlussfeier sind am Sonntag die 14. Paralympics in London zu Ende gegangen. Vor 80.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion waren die Band Coldplay und Rihanna die Hauptattraktionen. Vor der futuristischen Musikshow "Festival of Flame" marschierten die Athleten aus 165 Nationen ein, die österreichische Fahne trug mit Leichtathlet Günther Matzinger der zweifache Goldmedaillengewinner im ÖPC-Team.

Der britische Premierminister David Cameron hatte vor Beginn der Feier die Leistungen der "übermenschlichen" Athleten gewürdigt. "Wir werden uns für alle Zeiten an diesen Sommer erinnern", sagte der Regierungschef, dessen schwerbehinderter Sohn 2009 gestorben war. "Über allem steht das öffentliche Engagement und was es für den Sport bringen kann", sagte er. "Die Paralympics haben den Blickwinkel verändert."

"Ein außerordentlicher Sport-Sommer"

Organisationschef Sebastian Coe hatte am Sonntag in einer Pressekonferenz ebenfalls Bilanz gezogen. "Wir haben hier einen außerordentlichen Sport-Sommer gehabt", sagte der Olympiasieger. Und Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), konnte die unerwartet hohen TV-Einschaltzahlen kaum glauben. "Ich fühle mich auf Wolke neun, manchmal sogar auf zehn oder elf."

Dem unter Koordinationsstörungen leidenden Iren Michael McKillop und der Kenianerin Mary Zakayo wurde der "Whan Youn Dai Overcome"-Preis verliehen. Die Ehrung wird seit 1988 vorgenommen. Der Preis soll die besonderen Leistungen bei der Überwindung der Behinderung durch den Sport würdigen. Er wurde nach der Koreanerin Whang Youn Dai benannt, die sich ein Leben lang für die Behinderten eingesetzt hatte.

Im Medaillenspiegel setzte sich China mit 231 Mal Edelmetall (95 Gold, 71 Silber, 65 Bronze) überlegen durch. Das sind mehr Medaillen als die zweitplatzierten Russen mit 102 (36-38-28) und die drittplatzierten Briten mit 120 (34-43-43) zusammen holten. Österreich belegte mit 13 (4-3-6) Rang 30. Mit 2,7 Millionen verkauften Tickets stellten die Organisatoren einen Rekord auf, in Peking 2008 waren es 1,29 Millionen gewesen.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Paralympics Medaillen viel Gaensehaut
Mehr Sport

Paralympics: 13 Medaillen und viel Gänsehaut

Österreichs Mannschaft hat die Ausbeute von Peking 2008 mehr als
verdoppelt. Günther Matzinger eroberte zweimal Gold und stellte Weltrekord auf.
Mehr Sport

Der Traum von Chancengleichheit

Die Wettkämpfe in London waren auch ein Messen reicher Nationen. Ärmere Länder waren in London weniger erfolgreich und unterrepräsentiert.
Paralympics Ablinger holt Gold
Mehr Sport

Paralympics: Ablinger holt Gold im Straßenrennen

Der Handbiker gewann das Straßenrennen über 56 Kilometer. Für den Oberösterreicher ist es die zweite Medaille im Rahmen der diesjährigen Spiele.
Günther Matzinger
Olympia

Paralympics: Zweite Goldene für Matzinger

Der Salzburger gewann das 800-Meter-Finale in Weltrekordzeit. Er hat damit zwei der vier österreichischen Goldmedaillen gewonnen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.