Paris, Mailand, London und New York führen die Modewelt noch an. Die Kundinnen kommen aus Asien. Um die Reihenfolge beim Ranking der wichtigsten Fashion Weeks lässt sich streiten.
Wien/Ks. Europa hat die Kreativen, Asien das Geld. So oder so ähnlich lässt sich die Situation des weltweiten Modezirkus zusammenfassen. Denn wenn es um Trends, Kreativität oder Neuigkeiten geht, dann hat Europa (noch) die Nase vorn. Auch wenn es sich dabei manchmal um Kreationen handelt, die eher in eine Galerie als auf einen Laufsteg passen. Paris, Mailand, London und New York heißen die „Big Four“, wobei Letzteres eher für tragbare Mode steht.
Um die Reihenfolge beim Ranking der wichtigsten Fashion Weeks lässt sich streiten. Fakt ist, dass Paris vor allem bei den Damen wichtig ist, während modische Männer vorrangig in Mailand Inspiration finden.
Und: Paris ist der älteste Fashion-Hotspot, der mit Modeschauen auf sich aufmerksam macht. Bereits im 19.Jahrhundert wurden in der französischen Hauptstadt Damen der Oberschicht Haute Couture vorgeführt.
Mailand hingegen ist da wesentlich jünger. Erst in der Nachkriegszeit und mit dem Aufkommen der Prêt-à-porter-Mode wurde die italienische Stadt zum Modemekka und löste damit Rom und Florenz ab.
Die New Yorker Fashion Week gibt es hingegen seit 1943. Zumindest kalendarisch führt sie die Modewelt an. Denn jeweils im Februar und September werden im Big Apple die ersten Herbst/Winter- bzw. Frühjahr/Sommer-Kollektionen gezeigt. Danach zieht die Modekarawane nach London, Mailand und Paris.
Berlin hingegen wird auch in Sachen Mode das „Arm, aber sexy“-Image nicht ganz los. Denn dort ist vor allem in den letzten Jahren verstärkt etwas los, das Geld der Berlinerinnen reicht aber meist doch mehr zum Feiern als zum Geldausgeben. Anders hingegen in Asien. In Shanghai, Dubai, Seoul oder Tokio sitzt das Geld der Einkäufer und Kundinnen locker.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2012)