Vorstoß: Nur fünf bis sechs Wochen Urlaub für Lehrer

(c) Clemens Fabry
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Der Druck auf einschneidende Änderungen bei Dienstrecht und Anwesenheit in der Schule steigt.

Wien/Ett. Bei den Verhandlungen der Regierung mit den Lehrergewerkschaftern ist von Fortschritten noch keine Rede, da kommen schon viel einschneidendere Reformvorschläge aufs Tapet. Für Lehrer sollen demnach Arbeitszeiten und Urlaubsansprüche wie für alle Angestellten gelten. Darauf drängt die von ÖVP-Chef Michael Spindelegger beauftragte Initiative „Unternehmen Österreich 2025“ (siehe auch nebenstehenden Bericht). Dabei wird auch die Debatte um die langen Sommerferien der Lehrer neu angeheizt: Denn das Reformkonzept plädiert bei einer 40-Stunden-Woche für „fünf bis sechs Wochen Urlaub pro Jahr“. In Bezug auf die Anwesenheit der Lehrer wird verlangt: „Der Arbeitsplatz des Lehrers ist bei seinen Schülern in der Schule.“

Laufende Weiterbildung soll für Pädagogen verpflichtend sein. Das Dienstrecht müsse für alle Lehrer vereinheitlicht werden, bei Beamten soll das Dienstrecht generell möglichst an die Privatwirtschaft angeglichen werden. Eltern soll die freie Wahl der Schule ermöglicht werden, was Spindelegger noch für „visionär“ hält.

Vorerst schlicht nicht finanzierbar sei der Vorschlag, dass auf einen Lehrer maximal 15 Schüler kommen. Bestritten wurde, dass im Konzept ursprünglich ein Bekenntnis zur Gesamtschule, die von Spindelegger abgelehnt wird, enthalten war.

Zwei Kindergartenjahre

Kritisiert wird von der Initiative, dass Österreich zu wenig in den vorschulischen Bereich investiere. Zwei Kindergartenjahre sollten sicherstellen, dass die Integration von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache rechtzeitig erfolgt.

Für die Universitäten (und Fachhochschulen) gibt es eine klare Festlegung: Dort sollten von allen Studenten Studienbeiträge eingehoben werden. Stipendien und zinsfreie Studiendarlehen müssten aber garantieren, dass Talente gefördert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2012)

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