Ski: Vonns Chancen auf Start bei Herren wohl bei Null

Lindsey Vonn muss bei den Damen bleiben
Lindsey Vonn muss bei den Damen bleibenGEPA pictures
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Der US-Skiverband hat noch immer kein offizielles Ansuchen gestellt, zudem wird immer deutlicher, dass damit eine Menge Probleme verbunden sind. Vonn will aber nicht aufgeben.

Die Chancen, dass Lindsey Vonn schon diesen Winter an der Herren-Abfahrt in Lake Louise teilnehmen kann, sind praktisch bei Null angekommen. Der US-Skiverband hat noch immer kein offizielles Ansuchen gestellt, zudem wird immer deutlicher, dass damit eine Menge Probleme verbunden sind. Selbst US-Alpinchef Patrick Riml fürchtete in Sölden: "Derzeit ist der Versuch wohl zum Scheitern verurteilt."

Am 2./3. November will sich das FIS-Council in Zürich mit dem Ansuchen der US-Amerikanerin auseinandersetzen, die als erste Dame an einem reinen Herren-Rennen teilnehmen möchte. Mehr als eine Klärung der regulativen Möglichkeiten wird dabei wohl nicht herauskommen. FIS-Herrenrenndirektor dokumentierte in Sölden, dass Vonns Ansinnen bisher lediglich auf mehreren SMS-Nachrichten und Telefonate beruht. "Mehr ist es nicht", machte auch Hujara klar, dass der Internationale Skiverband derzeit keine Entscheidung fällen könnte.

Der US-Verband will zwar Vonns Idee bestmöglich unterstützen, "wir müssen das Ganze aber ordentlich vorbereiten", ist sich auch Riml bewusst, dass praktisch alle anderen Nationen derzeit gegen einen Start Vonns bei den Herren sind. Was nicht heißt, dass die Idee vom Tisch ist.

Schon in der nächsten Saison ist wegen der Generalprobe für die WM 2015 in Beaver Creek der Weltcup-Kalender so gestaltet, dass es im Dezember 2013 keine Damen-Rennen in Aspen gibt. Damit fiele zumindest das "Kollisions-Problem" mit den Herrenrennen in Lake Louise weg.

Selbst FIS-Präsident Gian Franco Kasper kann der Vonn-Idee etwas abgewinnen. "Ich bin auch nicht dagegen", betonte der Schweizer in Tirol. "Aber Regeln sind Regeln und Ausnahmen sind gefährlich. Denn dann muss man sie auch allen anderen zugestehen und dann wären auch die Herren bei den Damen startberechtigt", formulierte Kasper seine Bedenken. "Die ganze Idee von Lindsey ist nett für das Publikum und die Medien, aber sie kann auch schiefgehen. Kommt sie nicht in die Top-30, wäre das kontraproduktiv und schlecht für den Damenrennsport", ist Kasper überzeugt.

Vonn selbst lässt bei dem Thema aber nicht locker. "Ich fahre mit Herren-Ski und trainiere seit Jahren mit Herren. Ich verschiebe ständig die Limits und für mich wäre ein Start bei den Herren der logische nächste Schritt", erklärte die US-Amerikanerin in Sölden.

Auch Vonn weiß nicht, was auf der Strecke in Kanada, auf der sie schon elf Mal gewonnen hat, auf sie zukommen würde. "Aber genau darum geht es ja. Ich mach das nicht für die Publicity oder die Punkte, sondern für meine eigene Befriedigung und weil ich es will", beteuerte sie. Der Weltcup-Titelverteidigerin ist aber klar, dass zumindest ihr erster Vorstoß so gut wie gescheitert ist. "Ich weiß derzeit nicht, wann es eine Lösung geben wird. Ich hoffe aber sehr, dass es irgendwann passieren wird."

(APA)

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