Geschichte: Das Ringen um die Türme

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Bis in 120 Meter Höhe reichten die Pläne für die Überbauung des Bahnhofs Wien Mitte, letztlich kam aber doch kein Hochhaus.

Wien/Eko. Es hätte auch anders kommen können. Bis die endgültige Form, in der der Bahnhof Wien Mitte überbaut wurde, errichtet werden konnte, vergingen viele Jahre. Und von den ersten Entwürfen ist das Endergebnis doch relativ weit entfernt.

Das erste Konzept des Architekten Roland Rainer entstand schon Mitte der 1980er-Jahre, doch die achtgeschoßige Verbauung mit Shoppingmall, Büros und Terrassenwohnungen wurde bald wieder verworfen. Stattdessen kam 1990 ein Entwurf der Architekten Laurids und Manfred Ortner zum Zug – geplant waren ursprünglich neun Hochhäuser, die bis zu 75 Meter hoch werden sollten. Nach und nach wurde an der Zahl der Türme gespart, und als schließlich die Expo Mitte der 1990er abgesagt wurde, war auch das Projekt Wien Mitte wieder auf Eis gelegt – die Büromieten waren stark gesunken, das Projekt nicht mehr rentabel.

Doch schon 1998 kam der nächste Plan, diesmal mit einem 120 Meter hohen Turm und – je nach Planungsstufe – drei bis fünf weiteren Türmen. Im Jahr 2000 wurde schließlich der Flächenwidmungsplan beschlossen, wenngleich das Projekt schon wieder anders aussah: Ein 42 Meter hoher Sockel mit vier Hochhäusern, eines davon 97 Meter hoch.

Gefahr für Weltkulturerbe

2001 rückte der Bau erneut in die Öffentlichkeit – die Unesco erklärte die Wiener Innenstadt zum Weltkulturerbe, ein Turm direkt davor wäre ein Hindernis. Also wurde weiter gefeilt, das Projekt erneut adaptiert. Schließlich gab es 2007 das Okay für das Projekt, wie es letztlich umgesetzt wurde. Und ja, ein Turm war dabei – allerdings mit 70 Meter Höhe doch noch um einiges geringer ausgefallen als zwischendurch geplant.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2012)

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