Costa-Unglück: Koffer eines Tirolers angeschwemmt

Costa-Unglück: Koffer eines Tirolers angeschwemmt
Costa-Unglück: Koffer eines Tirolers angeschwemmt(c) REUTERS (STEFANO RELLANDINI)
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Zehn Monate nach dem Unfall der Costa Concordia fand man das Gepäckstück auf der Insel Elba. Wie und wann der Koffer aus dem Wrack kam, ist unklar. Der Inhalt des Koffers ist in gutem Zustand.

Rom/Giglio/Pk. Der blau karierte, durchnässte Koffer lag am Morgen an einem Strand von Elba. Hemden waren drin, Unterwäsche, eine Jacke, Schuhe und Bücher des US-Autors Clive Cussler. Vergessen hatte den Koffer aber niemand. Er war fast 60 Kilometer durchs Meer getrieben, von der Insel Giglio her: Dort war er nämlich aus dem Wrack der „Costa Concordia“ gespült worden, nachdem das Kreuzfahrtschiff Mitte Jänner dort gestrandet und gekentert war.

Spaziergänger hatten den Koffer vor wenigen Tagen gefunden, wegen eines Plastikanhängers konnte die Polizei den Eigentümer identifizieren: Es handelt sich um einen gewissen Mario M., 37 Jahre alt, wohnhaft in der Tiroler Ortschaft St. Jodok am Brenner. Er war mit seiner Frau Johanna und 75 anderen Österreichern an Bord der Costa Concordia, als diese wegen eines missglückten Manövers zu nah an den Strand geriet und auflief. Mehr als 4200 Menschen waren an Bord, 32 starben, die meisten davon Deutsche (zwölf) und Italiener (sieben). Die Österreicher überlebten.

Wie und wann der Koffer aus dem Wrack kam, ist unklar. Unter Umständen, vermuten die Behörden, könnte sich wegen der Herbststürme und des schweren Seegangs eine Öffnung aufgetan haben. Derzeit wird versucht, das 300 Meter lange Schiff aufzurichten, um es später abzuwracken.

Skurrile Reiselektüre

Der Inhalt des Koffers ist laut Polizei trotz der Zeit im Wasser in gutem Zustand. „Sobald die Bücher getrocknet sind, kann man sie durchaus wieder lesen“, sagte ein Beamter. Skurrilität am Rande: Thriller-Autor Clive Cussler ist Gründer einer Stiftung, die zum Ziel hat, „unser maritimes Erbe durch Aufspüren und Erhalten von Schiffswracks zu bewahren“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2012)

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