Rund 500 Menschen müssen ihre Behausungen für 24 Stunden verlassen. Bereits im November waren tausend Palästinenser umgesiedelt worden.
Wegen einer 24-stündigen Übung der israelischen Armee haben rund 500 palästinensische Beduinen ihre Behausungen im Westjordanland verlassen müssen. Wie ein AFP-Fotograf am Mittwoch berichtete, wurden hunderte Menschen gewaltsam aus der Region Wadi al-Maleh im nördlichen Jordantal umgesiedelt. Dem Gemeindevertreter Aref Daraghmeh zufolge erhielten in der vergangenen Woche 75 Familien wegen der Militärübung eine Aufforderung zur Räumung. Der palästinensische Gouverneur der Region, Madshid al-Fitijani, kritisierte die Aktion. Auch eine Räumung für 24 Stunden sei "inakzeptabel".
Die israelische Armee teilte mit, die "vorübergehenden Räumungsaufforderungen" seien an die Bewohner "illegaler Bebauungen innerhalb eines geschlossenen Militärgebiets" verteilt worden. Nach der Übung könnten die Bewohner dorthin zurückkehren.
Bereits im November waren aus denselben Gründen rund tausend Palästinenser aus der Region umgesiedelt worden.
Das Jordantal liegt im von Israel besetzten Westjordanland und befindet sich zu 90 Prozent unter der Kontrolle der israelischen Armee. Nach Angaben der Palästinenser und von Menschenrechtsorganisationen erteilt Israel den Palästinensern nur sehr eingeschränkte Baugenehmigungen, weshalb diese sich gezwungen sehen, illegal zu bauen. Die Beduinen leben meist nicht in festen Häusern.
(APA/AFP)