Slowenien: Österreicher flüchtet vor Polizeikontrolle

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Der Mann prallte nach einer wilden Verfolgungsjagd mit seinem BMW gegen einen Polizeiwagen. Ein Polizist wurde schwer verletzt.

Eine wilde Verfolgungsjagd auf einer slowenischen Autobahn hat am Donnerstag mit einem schweren Unfall und zwei Schwerverletzten geendet. Ein 29-jähriger Autolenker aus Deutschlandsberg in der Steiermark, der sich in der Nähe von Kranj einer Verkehrskontrolle entzog, liegt mit Kopfverletzungen im Spital in Jesenice, befindet sich aber außer Lebensgefahr.

Der Mann hatte sich laut den bisherigen Angaben gegen 1 Uhr in der Nähe von Kranj einer Verkehrskontrolle entzogen. Er sei mit seinem BMW auf der Autobahn in Richtung Österreichgeflüchtet. Laut dem Boulevardblatt "Slovenske novice" wurde im Auto nichts Verdächtiges gefunden – keine Drogen oder illegale Waffen, die den 29-Jährigen dazu gebracht haben könnten, sich auf die Verfolgungsjagd einzulassen. Der Weststeirer und zwei Polizisten sind laut Medienberichten in das Spital in Jesenice gebracht worden. Sowohl der Steirer, als auch der ebenfalls schwer verletzte Polizist befinden sich nicht in Lebensgefahr. Das teilte das Krankenhaus in Jesenice der Austria Presse Agentur mit. "Beide haben Kopfverletzungen mit kleineren Gehirnblutungen erlitten", sagte der behandelnde Chirurg Robert Carotta.

Ein leicht verletzter Polizeibeamter soll bereits am Freitag in häusliche Pflege entlassen werden.

Wilde Verfolgunsjagd

Nach Angaben der slowenischen Polizei wollte sich der Mann gegen 1 Uhr auf der Autobahn A2 in Richtung Österreich in der Nähe von Kranj einer Kontrolle entziehen. Eine Verkehrsstreife versuchte, den BMW im Ort Hrastje und danach weiter auf der Autobahn in Richtung Radovljica zu stoppen, weil der Lenker "unsicher und rücksichtslos" gefahren sei, hieß es von den Behörden.

Nachdem der Fahrer die Anweisungen der Polizei nicht befolgte, schloss sich eine weitere Streife der Verfolgungsjagd an. Dieser Wagen versuchte, den Mann dazu zu bringen, seine Geschwindigkeit zu reduzieren.

Doch der Lenker rammte laut dem Bericht das Polizeiauto und überholte es. Nicht einmal eine im Zuge der Fahndung eingesetzte Nagelsperre konnte den Steirer aufhalten. Mit zerfetzten Reifen fuhr der BMW weiter und rammte dabei eine Leitplanke.

Fluchtwagen gegen stehendes Polizeiauto

Bei der Autobahnausfahrt Bled/Lesce schließlich prallte der Wagen mit voller Wucht gegen eine vierte Streife, die dort mit eingeschaltetem Blaulicht stand. Der Zusammenstoß sei so heftig gewesen, dass der Dienstwagen 50 Meter weit geschleudert wurde, so die Exekutive.

Zwei Polizisten und zwei Polizeihunde mussten von der Feuerwehr geborgen werden. Die Tiere starben am Unfallort. Laut Medienberichten hatten sie sich im Kofferraum des Dienstwagens befunden.

Dem Steirer steht eine Strafanzeige bevor, hieß es bei der Polizei. Was ihm konkret vorgeworfen werden soll, war zunächst nicht in Erfahrung zu bringen. Die Exekutive teilte nur mit, dass sie nach Einholen aller Informationen eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einreichen werde. In Slowenien würde dem Mann wegen rücksichtsloser Fahrweise, die einen Unfall mit schweren Verletzungen zur Folge hat, eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren drohen.

Erst im November vergangenen Jahres war ein 43-jähriger Wiener nach einer Verfolgungsjagd von Graz nach Slowenien in einem slowenischen Krankenhaus gestorben. Den Mann dürfte eine allergische Reaktion auf das von der Polizei bei der Festnahme eingesetzte Tränengas das Leben gekostet haben, wie die Obduktion feststellte.

(APA)

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