"Erzfeind USA": Nordkorea kündigt neuen Atomtest an

Nordkorea kuendigt Atomtest gegen
Nordkorea kuendigt Atomtest gegen(c) AP
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Das kommunistische Land schäumt wegen der geplanten Ausweitung der US-Sanktionen und will einen dritten Atomwaffentest und neue Raketenstarts durchführen.

Mit offenen Drohungen gegen die USA hat das kommunistische Nordkorea einen dritten Atomwaffentest und neue Raketenstarts angekündigt. Einen Zeitplan gab die Führung in Pjöngjang dafür nicht an. Der geplante Atomtest und die Starts der Langstreckenraketen würden dem "Erzfeind" USA gelten, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung der Nationalen Verteidigungskommission. Das höchste Entscheidungsgremium des Landes reagierte damit auf den Beschluss des UNO-Sicherheitsrats, die Sanktionen wegen seines umstrittenen nordkoreanischen Raketenstarts im Dezember auszuweiten.

"Wir verhehlen nicht, dass die verschiedenen Satelliten- und Langstreckenraketen, die wir weiter starten, sowie der hochgradige Nukleartest, den wir unternehmen werden, gegen unseren Erzfeind USA gerichtet sind", erklärte die Kommission. Die Resolution des Sicherheitsrats, die auf Initiative der USA verabschiedet worden sei, stelle "die gefährlichste Phase der feindseligen Politik gegen die Volksrepublik dar".

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul bekräftigte, dass Nordkorea jederzeit einen neuen Nukleartest unternehmen könnte. Die Führung in Pjöngjang müsse nur noch die entsprechende Entscheidung dafür treffen. Experten in den USA und Südkorea gehen schon seit längerem davon aus, dass Nordkorea für den dritten Test nach 2006 und 2009 bereits gerüstet ist. Auf die ersten Tests hatte der Weltsicherheitsrat mit verschärften Sanktionen reagiert.

"Ob sie testen oder nicht, liegt bei ihnen"

Der US-Sonderbeauftragte für die Nordkorea-Politik, Glyn Davies, appellierte nach Gesprächen mit südkoreanischen Regierungsvertretern in Seoul am Donnerstag an Nordkorea, keinen neuen Atomtest zu unternehmen. "Ob sie testen oder nicht, liegt bei ihnen." Es wäre jedoch ein Fehler und eine "verpasste Gelegenheit", wenn sie es täten, sagte Davies vor Journalisten noch vor Bekanntwerden der neuen Drohungen aus Pjöngjang.

Ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul zeigte sich ebenfalls besorgt: "Unsere Regierung bedauert zutiefst, dass Nordkorea eine solche Erklärung abgegeben hat." Südkorea fordere den Nachbarn im Norden auf, die Warnungen der internationalen Gemeinschaft ernst zu nehmen und "keine weiteren Provokationen" vorzunehmen, darunter Atomtests.

Nordkorea hatte bereits am Mittwoch damit gedroht, sein Atomwaffenarsenal zu vergrößern und die Verhandlungen über sein Atomprogramm zu beenden. Wenige Stunden zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in New York den Raketenstart vom Dezember verurteilt.

Mit der Stimme des nordkoreanischen Verbündeten China wurden in einer völkerrechtlich bindenden Resolution die Sanktionen gegen Pjöngjang ausgeweitet. So sollen Auslandskonten des nordkoreanischen Komitees für Raumfahrttechnologie, einer Bank sowie von vier Handelsunternehmen eingefroren werden. Zudem dürfen mehrere Personen, die an dem Raketenstart in leitender Position beteiligt waren, nicht mehr ins Ausland reisen.

(APA/dpa/AFP)

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