Kein sanftes Terrain, die Pyrenäen. Schon gar nicht für Mountainbiker.
Radreise

Pyrenäen: Von Fahrradketten und Kettensägen

Die Zona Zero ist ein Paradies für Mountainbiker. Das Gebiet im spanischen Teil der Pyrenäen gilt als Geheimtipp, denn es gibt Hunderte von Trails auf alten Wegen, die wieder befahrbar gemacht werden. 

Es ist Juni, wir wohnen auf dem Campingplatz wenige Hundert Meter von der kleinen Stadt Aínsa entfernt. Der Platz hat alles, was sich Biker wünschen – schattige Zeltplätze, geräumige Nasszellen, ein gut geführtes Restaurant, einen Swimmingpool und sogar einen kleinen Supermarkt. Die Atmosphäre ist entspannt – noch, denn laut Einheimischen fallen hier in ein paar Wochen spanische Horden ein, wenn Schulferien sind. Genießen wir also die Ruhe.

Erste ernst zu nehmende Tour ist eine Rundstrecke nach Norden, um den Ordesa-Nationalpark des morgigen Tages aus der Ferne zu beschnuppern. Wir fahren am kleinen Río Cinca entlang an Escalona vorbei über eine Brücke und sind in einer anderen Welt. Hier scheint die Zeit stillzustehen. Ein paar Hundert Meter auf einer schmalen Asphaltstraße geht es hinauf nach Laspuña, das wie eine Trutzburg auf dem Berg steht – eine mittelalterliche Kulisse mit menschenleeren, engen Gässchen und alten Häusern.

Zeichen der Landflucht

Spätestens hier wird klar, wer ständiger Begleiter dieser Touren sein wird: die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte. Ausgestorbene Dörfer, deren ehemalige Bewohner mangels Arbeit in die Städte geflohen sind. Verwunschene Eselspfade, Caminos, von Dorf zu Dorf, deren sich die Natur bemächtigt hat. Zaghafte Versuche, die Vergangenheit zurückzuholen und den Radsport zu einer festen Einnahmequelle zu machen, damit junge Leute wieder hier leben können. Die Folgen der Landflucht zeigen sich auf Schritt und Tritt.

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