Mit der Limbio Business OG revolutioniert Sandra Preiß das Marketing. Mit Hirnscan-Marketing lassen sich Verkäufe verbessern.
Während sich ihre Schulkolleginnen als Teenager durch „Bravo“ und „Rennbahnexpress“ blätterten, fragte sich Sandra Preiß, was Serienmörder zu deren Taten bewegt, und vertiefte sich in Psychologiebücher. Ihre Faszination für Hirnforschung bekam einen zusätzlichen Antrieb, als ihr Vater an Parkinson erkrankte. Beruflich startete sie zunächst mit klassischem Marketing, bemerkte aber rasch, dass sich auch hier viele Antworten auf Fragen über die Hirnforschung finden lassen. 2009 machte sie sich selbstständig und gründete „Limbio“, ein Unternehmen, das die Hirnforschung ins Marketing integriert. Für Hirnscan-Marketing bedarf es eines speziellen Gerätes, von dem es österreichweit gerade einmal drei Standorte gibt. In dieser Röhre werden die Gehirntätigkeiten des Werbekonsumenten aufgezeichnet. Ein Neuropsychologe liest die Daten aus und interpretiert sie. „Anfangs wussten wir nicht, was dabei herauskommt“, erinnert sich Preiß zurück. Ein renommiertes Unternehmen aus der Obersteiermark stellte sich als erster großer Kunde zur Verfügung. „Wir verglichen die ersten Zahlen und Daten mit echten Marktdaten und waren von den Ergebnissen überwältigt.“ Schritt für Schritt wurde Limbio kompetenter.
Mittlerweile hat man 14 Jahre Erfahrung und eine neuronale Hierarchie von Informationen aufgebaut. Zur Replizierbarkeit werden pro Auftrag stets 24 Probanden gescannt. Gemessen werden alle Aktivitäten im Gehirn – immerhin rund 30.000 Bildpunkte pro Sekunde, die aufgezeichnet werden. Ausgewertet werden die unterschiedlichsten Bereiche. Besonders spannend ist für Preiß die Irritation. „Der frontale Cortex fährt die Kognition hoch, wenn ihn etwas irritiert. In der Kommunikation in der Werbung wird oft unterschätzt, dass kleinste Reize genügen, die zur Irritation führen und das Gehirn für den restlichen Werbeinhalt blockiert ist.“ Weitere Bereiche, auf die Limbio fokussiert, sind u. a. unbewusste Aufmerksamkeit, Bedeutung, Wertigkeit und das Belohnungszentrum.
Noch lang nicht Schluss
Es zeigt sich, dass der Hirnscan für immer mehr Branchen einsetzbar ist. „Wir haben mit Werbung begonnen, entdecken aber auch den Bereich Arbeitssicherheit “, sagt Preiß. So ist eines ihrer Ziele, Sicherheitsunterweisungen hirngerecht zu machen, um Arbeitsunfällen besser vorzubeugen.
Die Limbio Group umfasst drei Bereiche: Hirnscan-Marketing, Coaching und Neuro-Recruiting. In allen ist Preiß Eigentümerin und Geschäftsführerin, gibt jedoch im Sommer Neuro-Recruiting an ein junges Team ab, bleibt aber Shareholder. www.limbio.at