USA: Blizzard "Nemo" fordert zehn Todesopfer

usablizz.jpg
usablizz.jpg(c) REUTERS (EDUARDO MUNOZ)
  • Drucken

Allein im Bundesstaat Connecticut kostete der Sturm fünf Menschen das Leben. Rund 2200 Flüge wurden gestrichen. Auch am Sonntag muss mit Ausfällen gerechnet werden.

Die Zahl der durch den gewaltigen Schneesturm im Nordosten der USA getöteten Menschen ist auf mindestens zehn gestiegen. "Nemo" habe allein in Connecticut mindestens fünf Menschen das Leben gekostet, teilte die Polizei am Samstag mit. In Boston im Bundestaat Massachusetts starb zudem ein Elfjähriger an Kohlenmonoxidvergiftung in einem Auto. Im Bundesstaat New York wurde ein 74-jähriger Fußgänger von einer Autofahrerin tödlich überrollt, die in dem Blizzard die Kontrolle über ihren Wagen verlor. In Auburn im Bundesstaat New Hampshire rammte ein Autofahrer einen Baum und starb.

700.000 Haushalte ohne Strom

Der Blizzard legte das öffentliche Leben im Nordosten der USA weitgehend lahm. Zahlreiche Städte meldeten Schneefall in Rekordhöhe, etwa Milford im Bundesstaat Connecticut, wo 95 Zentimeter Neuschnee gemessen wurden. In Boston waren es 55 Zentimeter. In Massachusetts, Rhode Island und Connecticut brachte der nasse, schwere Schnee Überlandleitungen zum Einsturz. Etwa 700.000 Haushalte in neun US-Bundesstaaten mussten nach Angaben der Versorger ohne Strom auskommen.

New York kann wieder angeflogen werden

Etwa 2200 Flüge wurden gestrichen. Auch auf den Bahngleisen ging stellenweise nichts mehr, ebenso wenig auf den Straßen. Für Sonntag wurde erneut mit Hunderten Flugausfällen gerechnet. Ausnahme ist New York: Der Flugverkehr in der Millionenmetropole lief nach der Streichung tausender Flüge nach und nach wieder an.

Der Blizzard hatte am Samstag Geschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde erreicht, bevor er dann am auf den Ozean hinauszog. Für fünf Nordost-Staaten hatten die Behörden den Ausnahmezustand ausgerufen, 5.000 Nationalgardisten waren alarmiert, tausende Räumtrupps rückten aus. Dennoch: Die schlimmsten Vorhersagen trafen am Ende nicht ein. Meteorologen hatten im Vorfeld gewarnt, der Sturm könne möglicherweise historische Ausmaße haben, sehr viele Menschenleben kosten und das öffentliche Leben über Tage lahmlegen.

"Haben Glück gehabt"

Metropolen wie Boston und New York kamen glimpflich davon. "Wir haben Glück gehabt", sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Sein Kollege aus Boston, Thomas Menino, sah das ähnlich. "Ich bin froh, berichten zu können, dass die Stadt den Sturm bisher gut überstanden hat." Schlimmer traf es jedoch ländliche Regionen besonders in Massachusetts und Connecticut, wo Hunderttausende Menschen zeitweise ohne Strom und Heizung waren. Einige Küstenregionen in Massachusetts mussten wegen Überschwemmungen evakuiert werden.

Vor allem in den Städten normalisierte sich das Leben relativ rasch. Schon am Samstag zeigte sich vielerorts wieder die Sonne, nachdem "Nemo" auf den Atlantik hinausgezogen war. Den Central Park in New York hatten fast 30 Zentimeter Neuschnee innerhalb von 24 Stunden in ein Winterparadies verwandelt. Auch die anderen Parks der Millionenmetropole, die in diesem Winter zuvor eher wenig Schnee abgekommen hatte, waren voller Menschen. Im Riverside Park genossen die Menschen zum vielen Schnee einen besonderen Service der Stadt: kostenlose heiße Schokolade.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schneesturm in den USA

''Nemo'' sorgt für Chaos

Blizzard "Nemo" legt US-Ostküste lahm
Weltjournal

Blizzard "Nemo" legt US-Ostküste lahm

In der Sturm-Region waren am Samstag hunderttausende Haushalte ohne Strom, tausende Flüge wurden gestrichen. Es gibt mindestens drei Todesopfer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.