Ein Problem, das gekommen ist, um zu bleiben: Der Mangel an Pädagogen betrifft alle Bildungsbereiche. Akut-Maßnahmen wie der einfachere Quereinstieg produzieren gute Schlagzeilen. Die strukturellen Probleme lösen werden sie vorerst nicht.
Notstand, Krise, Alarmstufe Rot: Die aktuellen Aussendungen von vielen Gewerkschaften sind unmissverständlich. Der Fachkräftemangel hat spätestens seit dem vergangenen Jahr in den Bildungseinrichtungen so richtig eingeschlagen, wo insgesamt rund 200.000 Menschen beschäftigt sind. Streikandrohungen und Protest sind die Folge, etwa zuletzt am Aktionstag Bildung am vergangenen Donnerstag.
Dabei ist der Höhepunkt der Personalflaute noch lange nicht erreicht. Der Trend wird anhalten: Bis 2030 geht ein Viertel aller Lehrkräfte an Volksschulen in Pension. An Mittelschulen ist es gar ein Drittel. Gleichzeitig wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Pflichtschulalter um mehr als fünf Prozent steigen. Die rund 13.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, die sich aktuell im System befinden, sind da noch gar nicht mitgerechnet. In den Kindergärten ist die Situation ähnlich prekär. Bis 2030 könnten, wenn sich der Betreuungsschlüssel verbessern soll, bis zu 20.000 Fachkräfte fehlen.