Quergeschrieben

Wladimir Putins Bluff und der Reinfall des Westens

Der Ausgang des Ukraine-Kriegs hängt weitgehend vom Mut des Westens ab, genügend Waffen zu liefern – und sich nicht erneut vom Kreml bluffen zu lassen.

Seit Tagen kursieren Videos aus den Kriegsgebieten in der Ukraine, die Kampfpanzer vom Typ Leopard aus deutscher Produktion im Einsatz gegen die Russen zeigen. Davon, dass deswegen der Dritte Weltkrieg ausgebrochen wäre, war zumindest bis Ende dieser Woche noch nichts zu bemerken.

Dieses Faktum kontrastiert auf eher eigenartige Weise mit der Haltung, die Deutschland und die meisten anderen westlichen Partner in den ersten Tagen und Wochen des Kriegs gezeigt haben. Letaleres Kriegszeug als Schutzhelme hat Berlin damals den bedrängten Ukrainern nicht zur Verfügung gestellt, schließlich wolle man keinen Krieg mit Russland riskieren. Eine „rote Linie“, hieß es damals, sei alles, was Putin „so in die Enge“ treiben würde, dass er schließlich zu Kernwaffen greifen würde. Außerdem: Eine Atommacht militärisch zu besiegen sei ohnehin unmöglich.

Derartige „rote Linien“ sind im Lauf des vergangenen Kriegsjahrs vom Westen Dutzende Male auf dem Weg von Schutzhelmen zu Leopard-Panzern, hochmodernen Luftabwehrsystemen und neuerdings britischen Raketensystemen vom Typ Storm Shadow überschritten worden. Folge: Genau null! Dass der Westen in den nächsten Monaten auch Kampfjets vom Typ F-16 liefern wird, steht so gut wie fest.

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