Marrakesch liegt zwar nur rund vier Flugstunden von Wien entfernt, will man weiter vordringen, sollte man lange Fahrzeiten aber nicht scheuen. Blickt man dann in Taghazout aufs Meer, löst sich alles in Wohlgefallen auf.
„Ich hab einen Ziegenbaum gesehen!“ Der begeisterte Ausruf der Kollegin durchbricht die Stille im Minibus. Bei der nächsten Gelegenheit stoppt der Fahrer und lässt uns aussteigen. Vorsichtig nähern wir uns einem Ziegenhirten und seiner Herde, die großteils im Geäst eines stattlichen Baumes mit weit ausladender Krone verteilt steht. Unser Guide, Taoufik, begrüßt den Hirten. Ein unaufgeregtes Lächeln huscht über dessen sonnengegerbtes Gesicht. Den Kontakt mit Touristen ist er gewohnt, der Ziegenbaum ist ein begehrtes Fotomotiv. Der Bakschisch, den er dafür erhält, ist für ihn ein willkommenes Zubrot. Nur wenige Momente später setzt er mir ein herziges Ziegenjunges in die Arme, und ich bin sofort hin und weg . . .
Wir befinden uns auf der Fahrt von Taghazout nach Marrakesch. Über Hunderte Kilometer schlängelt sich die Straße durch die karge Landschaft. Ringsum nur vertrocknete Ebene und Hügel, dazwischen immer wieder Arganbäume.