Interview

Julia Herr: Große Koalition? „Nicht mit so einer Partei“

„Regieren ist kein Selbstzweck“: SPÖ-Vizeklubchefin Julia Herr.
„Regieren ist kein Selbstzweck“: SPÖ-Vizeklubchefin Julia Herr.Caio Kauffmann
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Mit Andreas Babler rückte auch die frühere SJ-Chefin Julia Herr an die Spitze der SPÖ. Die neue Vizeklubchefin erklärt, wie sie zu Karl Marx steht , warum sie derzeit nichts von einer Regierung mit der ÖVP hält und unter welchen Umständen die SPÖ türkis-grünen Klimaplänen zustimmt.

Frau Herr, als Sie einst die SPÖ-Jugend übernahmen, wollten Sie „nach links rücken, kritischer und marxistischer werden“. Jetzt scheint das gleich mit der ganzen SPÖ geglückt zu sein. Zufrieden?

Julia Herr: Ich bin zufrieden, weil Andreas Babler ein großartiger Parteivorsitzender sein wird.

Ist die SPÖ mit ihm nach links gerückt?

Nein. Leistbares Essen für jedes Kind, eine Kindergrundsicherung, gleicher Lohn für Frauen oder Klimaschutz als soziale Frage zu sehen, das sind Themen für 98 Prozent der Bevölkerung.

Der Innsbrucker SPÖ-Klubchef, Helmut Buchacher, sieht das anders: Er tritt mit der Begründung, die SPÖ stehe nun „am linken Rand“, aus der Partei aus.

Jedes Mitglied, das wir verlieren, stimmt traurig. Aber wir haben auch 10.000 Mitglieder bei der Befragung dazugewonnen. Seit Andreas Babler Parteivorsitzender ist, sind nochmals über 1000 Mitglieder neu dazugekommen. Und ich weiß aus der Parteizentrale, dass es jeden Tag mehr werden. Von so einer Entwicklung haben wir vor Jahren geträumt.

Babler bezeichnete sich zuletzt als Marxist. Würden Sie das auch von sich behaupten?

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