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Wiener Zinshäuser erleben Preisverfall

Nach Jahren des Booms herrscht um Wiener Zinshäuser derzeit überhaupt kein Geriss mehr.
Nach Jahren des Booms herrscht um Wiener Zinshäuser derzeit überhaupt kein Geriss mehr.(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Weniger Verkäufe und bereits um zehn Prozent gesunkene Preise durch mehrere Komponenten.

Nach Jahren des Booms herrscht um Wiener Zinshäuser derzeit überhaupt kein Geriss mehr. Heuer werde es zu einem „starken Rückgang“ bei den Verkäufen kommen, erwartet das Immobilienunternehmen EHL. Die Zurückhaltung sei sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite spürbar. Die Preise seien im Schnitt bereits um zehn Prozent gefallen. Häuser in guter und sehr guter Lage hielten sich deutlich besser als der Durchschnitt und seien zum Teil auch teurer geworden.

Auf die Preise drücken - insgesamt betrachtet - die stark gestiegenen Kreditkosten, die hohen Baukosten, die auch die Erhaltungs- und Ausbaukosten nach oben treiben, sowie die zu erwartenden Kosten für die Erfüllung künftiger Vorgaben zur Einhaltung der EU-Klimataxonomie, die aufgrund noch fehlender gesetzlicher Vorgaben besonders schwer zu kalkulieren sind, wie EHL am Mittwoch in einer Aussendung erklärte.

„Wir erleben eine Phase der Unsicherheit“

„Wir erleben eine typische Phase der Unsicherheit, in der die Marktteilnehmer die aktuelle Marktsituation nur schwer einschätzen können und Entscheidungen lieber verschieben“, erklärte EHL-Chef Michael Ehlmaier. Das gegenwärtige Finanz- und Konjunkturumfeld habe die Rahmenbedingungen verändert. „Wenn sich eine einigermaßen einheitliche Marktmeinung gebildet hat, was wahrscheinlich erst nach Ende der Zinsanhebungen durch die EZB der Fall sein wird, werden auch wieder mehr Objekte gehandelt werden“, erwartet Ehlmaier mit Blick auf die Europäische Zentralbank also vorerst noch keine Erholung der Nachfrage.

Allerdings nützten „eigenkapitalstarke und langfristig ausgerichtete Investoren“ die aktuelle Situation, um ihr Portfolio um gute Objekte zu erweitern. Mittel- und langfristig seien die Marktperspektiven „durchaus positiv“. „Die empfindlichen Rückgänge im Wohnungsneubau führen zu starker Mietnachfrage und gleichzeitig können Zinshäuser in langfristiger Perspektive als ausgezeichneter Inflationsschutz punkten“, bewarb der Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, Franz Pöltl, die Anlageform. Die an die Inflation gekoppelten Mieterhöhungen sorgen zumindest für steigende Erträge.

(APA)

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