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Islamistische Influencer im Netz: „Warum muss ich denn ein Demokrat sein?“

Mitglieder von Muslim Interaktiv bei einer Demo in Berlin.
Mitglieder von Muslim Interaktiv bei einer Demo in Berlin.Reuters/MICHELE TANTUSSI
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Islamistische Gruppen im Netz boomen. Auch die Verdächtigen im Fall des vereitelten Anschlags auf die Regenbogenparade sollen sich online radikalisiert haben.

Wien. Die Videos sind modern, knackig und hochprofessionell. Die Produzenten dahinter erhalten starken Zulauf. Auf TikTok folgten der Gruppe Anfang des Jahres 36.500 Menschen. Ein halbes Jahr später zählt sie Mitte Juni bereits 94.300 Anhänger. Auch auf Instagram und YouTube konnte sie ihre Fanbasis in wenigen Monaten erweitern.

Dieser Erfolg, er kommt nicht etwa einer neuen Band oder einer Gruppe jugendlicher Influencer zugute. Es ist die islamistische Propagandatruppe Muslim Interaktiv, die reüssiert. Sie ist damit nicht allein: Ihr ähnliche Gruppen wie Generation Islam und Realität Islam gewinnen in den sozialen Netzwerken ebenfalls an Reichweite, wenn auch in einem geringeren Ausmaß.

Die Tätigkeit solcher islamistischen Influencer steht seit dem vereitelten Anschlag auf die Wiener Regenbogenparade wieder im Fokus. Denn auch die Verdächtigen in der Causa – drei Burschen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren – sollen sich im Netz über diverse Prediger radikalisiert haben. Um welche genau es sich dabei gehandelt hat, ist nicht bekannt. Der 14-jährige Verdächtige gab bei seiner Einvernahme an, er habe sein Wissen über Religion über YouTube und TikTok bezogen. „Die Verdächtigen gehören genau zur Zielgruppe dieser Prediger. Sie sind jung und haben sich auf TikTok oder anderen Social-Media-Kanälen selbst radikalisiert“, sagte Omar Haijawi-Pirchner, Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN).

Video gegen Kampagne der Stadt Wien

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