Literatur

Bachmann-Preis: Die Woche des Wettlesens in Klagenfurt

Viel versprechender Jury-Neuzugang: die deutsche Autorin Mithu Sanyal.
Viel versprechender Jury-Neuzugang: die deutsche Autorin Mithu Sanyal. Apa/Sebastian Gollnow
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Tanja Maljartschuk am Rednerpult, Mithu Sanyal in der Jury: Am Mittwoch startet der Bachmann-Bewerb.

Da waren es nur noch zwölf: Ausgerechnet zwei der ohnehin nur vier österreichischen Autorinnen und Autoren fallen bei den diesjährigen Tagen der deutschsprachigen Literatur (vulgo Bachmann-Wettbewerb) in Klagenfurt aus, wie kurzfristig vor wenigen Tagen bekannt gegeben wurde – Helena Adler musste aus medizinischen, Robert Prosser aus familiären Gründen absagen. Was die gespannte Erwartung an die zwei übrigen österreichischen Beiträge nur erhöht.

Die zwei aus Österreich: Mario Wurmitzer und Anna Felnhofer

Der 1992 geborene Niederösterreicher Mario Wurmitzer veröffentlicht im Juli seinen zweiten, viel versprechenden Roman über einen multinationalen, wie eine Sekte angebeteten Konzern – wird aber in Klagenfurt einen anderen Text lesen. Sein Debütroman „Im Inneren des Klaviers“ war eine politische Revolutionsparabel im Fantasygewand. Der erste, gleich preisgekrönte Roman „Schnittbild“ der 1984 geborenen Wienerin Anna Felnhofer wiederum, die ebenfalls beim Wettlesen antritt, setzte sich mit der Frage nach der Wirklichkeit der „Wirklichkeit“ auseinander – eine Frage, die die Autorin auch in ihrer Eigenschaft als Psychologin beschäftigt: Sie hat zu den Auswirkungen virtueller Realitäten auf Jugendliche geforscht, und ein VR-Labor gegründet, das sie bis heute leitet.

Die „Identitti“-Autorin und der Flötist

Zwölf statt wie sonst 14 Autoren – das bedeutet, dass man an drei Tagen – von Donnerstag bis Samstag – je vier Texte und die Jurydiskussionen darüber zu hören kriegen wird: Das alles eingerahmt von der Klagenfurter Rede zur Literatur am Mittwoch Abend, die heuer von der ukrainischen, seit vielen Jahren in Österreich lebenden Schriftstellerin Tanja Maljartschuk kommt, sowie der Preisverleihung am Sonntag.

Zwei Neuzugänge gibt es in der Jury, sie ersetzen die auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Juroren Vea Kaiser und Michael Wiederstein: Zum einen die deutsche Autorin Mithu Sanyal, die nicht nur für ausgezeichnete Bücher wie ihren zum Bestseller avancierten Roman „Identitti“ bekannt ist, sondern auch als kluge Essayistin. Dazu der Schweizer Literaturwissenschaftler und Kritiker Thomas Strässle, der auch noch ein ausgezeichneter Flötist ist. (sim)

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