Personalie

Jonathan Fine leitet künftig das Kunsthistorische Museum


Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Jonathan Fine. 
Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer und Jonathan Fine. APA / Roland Schlager
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Der US-Amerikaner und aktuelle Chef des Weltmuseums wird die Nachfolge von Sabine Haag ab 2025 antreten. „Seine Vita liest sich wie eine Liste der Elite-Universitäten der USA“, sagte Kulturstaatssekretärin Mayer.

Am heutigen Donnerstag kam ein langer Prozess zum Abschluss. Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) präsentierte die neue Leitung für das Kunsthistorische Museum (KHM). Der US-Amerikaner Jonathan Fine, der aktuelle Chef des Weltmuseums, wird in die Fußstapfen von Generaldirektorin Sabine Haag an der Spitze des KHM-Verbundes treten. Die Berufung des 1969 geborenen New Yorkers ist dabei gleichsam eine interne Lösung, gehört das Weltmuseum doch zum KHM. Fine ist dabei kein Ethnologe. Sondern ein Kunst- und Kulturhistoriker, der zudem Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie Rechtswissenschaft studiert hat.

Er wird die Nachfolge von Sabine Haag ab 2025 antreten. Ihr wurde ausführlich gedankt, sie prägte das Haus. „Dass das KHM zu den wichtigsten Museen der Welt gehört, ist auch dein Verdienst“, sagte Mayer zu Haag. Mit „Elan und Esprit“ werde Fine nach ihr die Aufgabe angehen. „Seine Vita liest sich wie eine Liste der Elite-Universitäten der USA.“ Sein multiperspektivischer Zugang sei eine „unglaubliche Bereicherung“.  Ihr habe am Ende aber vor allem durch seinen persönlichen Auftritt überzeugt und Kompetenz, Erfahrung und Leidenschaft gezeigt. Von der zuständigen Findungskommission waren drei mögliche Personen als Vorschlagstrio genannt worden, davon zwei externe Kandidaten - und eben Fine. Nächste Woche dürfte Mayer übrigens auch die Schröder-Nachfolge in der Albertina bekannt geben. 

Das KHM zählt dank seiner reichen, auf die kaiserlichen Sammlungen der Habsburger aufbauenden Bestände zu den bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Generaldirektor Wilfried Seipel führte das Haus 1999 in die Vollrechtsfähigkeit, seit 2009 leitet Sabine Haag den KHM-Museumsverband. Eigentlich wäre der Vertrag von Generaldirektorin Haag schon Ende 2018 ausgelaufen. Den hochdekorierten Posten hätte mit Anfang 2019 Uffizien-Direktor Eike Schmidt antreten sollen, der sich allerdings kurz vor Amtsantritt zurückzog und damit Unverständnis bis Empörung auslöste. Haag wurde schließlich mit Anfang 2020 für weitere fünf Jahre als KHM-Chefin wiederbestellt.

Das Museum ist jedenfalls auch ein schwieriges Erbe für den neuen Direktor. Das Kunsthistorische gilt als ein gespaltenes Haus, in dem sich die Fronten zwischen einer wissenschaftlichen Direktorin Sabine Haag und dem kaufmännischen Direktor Paul Frey verhärtet haben (red.)

Jonathan Fine.
Jonathan Fine.APA / Roland Schlager

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