Dass die Verdächtigen rund um den Pride-Parade-Anschlag nicht in Haft sind, liege nicht an einer zu geringen Beweislage, sondern an deren Alter, sagt Staatsschutz-Chef Omar Haijawi-Pirchner. Er pocht auf weitere Befugnisse für die Ermittler.
Die Presse: Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst hat Mitte Juni bekannt gegeben, dass ein Trio einen Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien geplant haben soll. Innerhalb kurzer Zeit waren alle drei Verdächtigen aber wieder auf freiem Fuß. Haben Sie hier, wie es ein Strafverteidiger formulierte, mit „Kanonen auf Spatzen gezielt“?
Omar Haijawi-Pirchner: Der Ernst der Lage verbietet es, hier Metaphern zu verwenden, die keineswegs gerechtfertigt sind. Wir haben ein klares Ermittlungsergebnis: Die Veranstaltung war potenziell gefährdet. Es lagen massiver islamistischer Extremismus, eine massiv hohe Waffenaffinität und vorbereitende Handlungen vor.
Wie gefährlich aber können die Verdächtigen sein, wenn einer von ihnen nicht in Untersuchungshaft kommt und die anderen zwei nach wenigen Tagen enthaftet werden?
Medial wurde zwar kommuniziert, dass die Beweislage zu gering sei. Dabei ist aber das Alter der Verdächtigen ausschlaggebend.