Hongkong

Jimmy Lai: Der Milliardär, der Peking die Stirn bietet

Der 76-jährige Jimmy Lai entschied sich, in Hongkong zu bleiben – im vollen Bewusstsein, inhaftiert und verurteilt zu werden.
Der 76-jährige Jimmy Lai entschied sich, in Hongkong zu bleiben – im vollen Bewusstsein, inhaftiert und verurteilt zu werden.APA/AFP/Anthony Wallace
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Vor drei Jahren setzte Chinas KP-Regierung in Hongkong ein drakonisches Sicherheitsgesetz durch. Jimmy Lai, dem Gründer der Oppositionszeitung „Apple Daily“, droht lebenslange Haft. Sein Fall zeigt die radikale Umwandlung der Finanzmetropole in eine unter Pekinger Kontrolle stehende Stadt.

„Ich bin einer der Unruhestifter. Ich kann nicht einfach Ärger machen und dann gehen.“ Sein halbes Leben hat sich Jimmy Lai dem Streben nach Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verschrieben. Auch als 76-Jähriger steht der Gründer der chinakritischen Zeitung „Apple Daily“ für seine Prinzipien ein: Er sitzt in Hongkong im Gefängnis und wird dort wohl sein restliches Leben verbringen. Dabei hätte er die ehemalige britische Kronkolonie mit seinem britischen Pass leicht verlassen können.

Lais Fall zeigt wie kaum ein anderer die radikale Umwandlung der chinesischen Sonderverwaltungsregion von einer relativ freien Finanzmetropole zu einer streng unter der Kontrolle der Kommunistischen Partei stehenden Stadt. Er ist einer der prominentesten Figuren, die unter dem Nationalen Sicherheitsgesetz angeklagt sind, das Peking diesen Freitag vor drei Jahren über die lokale Gesetzgebung hinweg in der Hongkonger Miniverfassung verankerte. Die KP-Führung will ein Exempel an dem Selfmade-Milliardär statuieren.

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