Manche Menschen sind trotz Paarbeziehung einsam.
Serie: Gefühlssache

„Wir tendieren dazu, Einsamkeit auf die Beziehung zu schieben“

Zu zweit und doch allein? Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Tritt Einsamkeit in der Paarbeziehung auf, ist das nicht zwingend eine Aufforderung zur Trennung.

Der Psychologe Marcus Mund forscht an der Universität Klagenfurt zum Thema Einsamkeit in Paarbeziehungen. Er erklärt, welche Arten von Einsamkeit es gibt und wieso Einsamkeit nicht zwingend auf eine unerfüllte Beziehung hindeutet.

Die Presse: Herr Mund, wieso interessiert Sie gerade die Einsamkeit in Paarbeziehungen? Wäre nicht die Einsamkeit von älteren Menschen oder Jugendlichen ein viel brennenderes Thema?

Marcus Mund: Die Wissenschaft sieht Einsamkeit als ein interpersonales Thema, das heißt, es geht darum, wie Menschen ihre sozialen Beziehungen wahrnehmen. Diese Beziehungen fühlen sich nicht eng, nicht nah genug, zu leer an. Im Kontext der Partnerschaft kann man hier zwei Dinge beobachten. Erstens wie sich Einsamkeit im Laufe von Partnerschaften entwickelt und zweitens, wie Einsamkeit wirkt, was Einsamkeit mit interpersonalen Beziehungen macht. Die Idee ist, hier Prozesse oder Wirkmechanismen zu entdecken, die auch in anderen Kontexten auftreten.

Wie lässt sich diese Einsamkeit denn eigentlich messen?

Zum Zusammenhang von Gesundheit und Einsamkeit weiß man bereits sehr viel. Auch dass Einsamkeit und Beziehungszufriedenheit zusammenhängen. Wir erfragen zuerst die globale Einsamkeit, um herauszufinden wie Menschen, die sich allgemein einsamer fühlen, ihre Partnerschaft erleben.

Und wie erleben einsame Menschen ihre Beziehungen?

Einsamkeit hat mit der Beziehung unter Umständen gar nichts zu tun, sie wird aber in der Beziehung greifbar.

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