Eine Kassiererin sucht das Glück – als Meerjungfrau. Und rettet ganz nebenbei das Austro-Comedy-Genre. Franziska Pflaum über ihren schönen ersten Langfilm, „Mermaids Don’t Cry“.
Annika schwimmt. Am liebsten im Bad – da macht es ihr Spaß. Nur leider auch im Leben, und da ist es nicht so lustig. Eigentlich geht es ihr eh ganz gut: Der Job als Kassiererin im Supermarkt könnte schlimmer sein, und auch zuhause in der Rennbahnsiedlung hat sie’s schön. Aber der Alltag ist und bleibt ein Hund. Nicht, weil Annika die Energie fehlt oder der Verstand. Sondern, weil sie so gütig ist und anderen nichts ausschlagen kann. An sich keine schlechte Eigenschaft, zumindest nicht grundsätzlich. Happig wird’s erst, wenn der Papa – der gar keinen Rollstuhl braucht, aber trotzdem in einem sitzt – sie ausnutzt, um sich bei Annika einzuquartieren. Und ihr dann frech die Fleischlaberln vom Teller fladert. Dabei zählt für seine Tochter jeder Cent: Sie spart schon lang für eine Meerjungfrauenflosse. Ein Traum von Freiheit, gegossen in schillerndes Silikon. Ob sie ihn je erreichen wird?