Für Aktivurlaubende sind die vielen versteckten Wasseradern und -fälle auf Madeira ein Spielplatz zum Klettern, Wandern und Entdecken.
Spätestens wenn man die knallgelben Rutschshorts aus Gummi über den Neoprenanzug und um die Hüften schnallt, fühlt man sich ein wenig overdressed für 25 Grad im Schatten. So ausstaffiert mit Helm und rutschfesten Schuhen, startet die Canyoning-Gruppe ihre kurze Wanderung weiter ins Landesinnere von Madeira. Die Sonne steht prall am Firmament, der Schweiß tropft. Rundherum ist das bewaldete und bewachsene Grün über und über mit gelben Farbflecken übersät, der Stechginster trägt Blüten.
Besonders groß ist sie nicht, diese Insel mitten im Atlantik, fernab der Küsten von Portugal und Marokko. Bei einer halbtägigen Jeep-Tour bekommt man schnell das Gefühl, man habe die ganze (doch sehr vielfältige) Insel schon im Blick. Und trotzdem vermitteln gerade Outdoor-Aktivitäten wie Canyoning den Eindruck, man entdecke hier im stillen Herz der Wälder neue Welten. Beim Einstieg in den Canyon de Porto Novo gibt es noch erste Instruktionen von den Canyoning-Guides Sittika Maier und Vitor Nunes. Die 45-jährige Deutsche mit Kurzhaarschnitt und Dauergrinsen führt das Unternehmen Lokoloko für Outdooraktivitäten auf Madeira. Sie ist nach der Schulzeit zum Urlauben auf die Insel gekommen und stattdessen gleich zum Leben geblieben. Mountainbiking, Coasteering, Reiten, Surfen, Canyoning und Kayaking sind etwa Teil ihres Portfolios. Vitor Nunes ist hier zu Hause, hat vor elf Jahren das Canyoning für sich entdeckt und gibt seine Begeisterung jetzt weiter.