Ukraine-Krieg

Der Riss in Russlands Armee

Ein Bild aus einer anderen Zeit: Wladimir Putin mit Sergei Surowikin, dem „General Armageddon“.
Ein Bild aus einer anderen Zeit: Wladimir Putin mit Sergei Surowikin, dem „General Armageddon“.Sputnik/Reuters
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Der Söldnerchef ist weg und Surowikin verschwunden. Alles wieder ruhig? Im Gegenteil. Nun schert ein General aus.

Wien/Moskau. Jewgeni Prigoschin, der Söldnerchef, ist zwar verschwunden, aber die Kritik an Russlands Kriegsführung ist deshalb nicht verstummt. Zweieinhalb Wochen nach der versuchten Meuterei wagte sich nun mit Iwan Popow ein angesehener General mit Kritik aus der Deckung: Seine Audiobotschaft, falls authentisch, ist eine beinharte Abrechnung mit der verlustreichen russischen Kriegsführung und ähnelt inhaltlich den früheren Wut-Tiraden Prigoschins.

„Die ukrainische Armee konnte unsere Reihen zwar nicht durchbrechen“, sagt Popow an einer Stelle. „Aber unsere militärische Führung fiel uns verräterisch in den Rücken und enthauptete die Armee im intensivsten und schwierigsten Moment.“ Konkret klagt Popow darüber, dass es an der Front an Artilleriesystemen mangelt und an Aufklärung, um sich ein Bild von der ukrainischen Artillerie zu verschaffen.

„Ich erwarte mein Schicksal“

Popow behauptet, dass er gefeuert wurde, nachdem er intern Kritik vorgebracht hatte. Der 48-Jährige, dessen Abzeichen just „Spartakus“ zeigt, erklärt weiters, dass er „feig“ sein hätte können, aber dass er angesichts der vielen gefallenen Kameraden nicht schweigen wollte. Popow deutet an, dass es für ihn nun gefährlich werden könnte: „Ich erwarte mein Schicksal.“

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