Wer keinen Schmerz spürt, lebt gefährlich. Eine Wiener Neurologin sucht seit 25 Jahren nach Ursachen und Therapien.
Wenn ein Kind geboren wird, sorgen die Eltern dafür, dass es unverletzt bleibt. Wenn es warm und kalt, spitz und stumpf unterscheiden kann, lernt es schnell, sich zu schützen. „Empfindet ein Kind keinen Schmerz, ist das völlig anders. Wenn es Zähne bekommt, verletzt es sich selbst, weil es nicht spürt, dass es sich auf die Zunge beißt“, erklärt Michaela Auer-Grumbach, Neurologin an der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Medizinischen Universität Wien. „Solche Kinder merken auch nicht, wenn sie sich Knochen brechen, und gehen mit gebrochenem Bein weiter. Sie schrecken nicht vor dem heißen Backofen zurück. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist die Aufklärung der Eltern, die jeden Schritt beobachten müssen, um ihr Kind zu schützen.“