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Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist gestorben

Jane Birkin 2015 in Cannes. (Photo by Loic VENANCE / AFP)
Jane Birkin 2015 in Cannes. (Photo by Loic VENANCE / AFP)LOIC VENANCE
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Die Britin begeisterte mit gehauchter Stimme.  1969 wurde sie mit „Je t‘aime...moi non plus“ im Duett mit Serge Gainsbourg berühmt. Sie spielte auch in zahlreichen Filmen mit.

Die britisch-französische Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren in ihrem Haus in Paris gestorben. Birkin wurde international vor allem durch ihren Hit aus dem Jahr 1969 bekannt, in dem sie zusammen mit ihrem Geliebten, dem verstorbenen französischen Sänger und Songwriter Serge Gainsbourg, das sexuell eindeutige „Je t‘aime...moi non plus“ sang.

Jane Mallory Birkin wurde im Dezember 1946 in London als Tochter der britischen Schauspielerin Judy Campbell und des Kommandanten der Royal Navy, David Birkin, geboren. Seit dem Scheitern ihrer Ehe mit dem britischen Komponisten John Barry in den späten 1960er-Jahren lebte sie in ihrer Wahlheimat Frankreich. Bevor sie im Alter von 22 Jahren den Ärmelkanal überquerte, erlangte sie 1966 in dem umstrittenen Film „Blow-Up“ von Michelangelo Antonioni Berühmtheit, in dem sie nackt in einer Dreier-Sexszene auftrat.

Birkin spielte etwa im Erotikthriller „Der Swimmingpool“ an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon.
Birkin spielte etwa im Erotikthriller „Der Swimmingpool“ an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon.Imago / Snc / Tritone Cinematografica Via Www.imago-images.de

Ein Lied, das zum Skandal wurde

Aber erst in Frankreich wurde sie so richtig berühmt - nicht zuletzt wegen ihrer Liebesaffäre mit Gainsbourg, dem damaligen Enfant terrible der französischen Musikszene. Ihn hatte sie bei Dreharbeiten zum Liebesfilm „Slogan“ kennengelernt. Der gesungene Orgasmus „Je t‘aime...moi non plus“ wurde zum Skandal. In vielen Ländern wurde das Lied verboten, doch machte es die verführerische Frau mit der Zahnlücke und dem englischen Akzent 1969 über Nacht zum Star - und die beiden zu einem Paar. Zwei Jahre später kam ihre gemeinsame Tochter, Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, auf die Welt.

„La danseuse“, ebenfalls ein erotisches Lied, und „Melody Nelson“ gehörten zu ihren weiteren gemeinsamen Erfolgen. Im September 1980 setzte Birkin der Beziehung ein Ende. Sie war der Eskapaden des Frauenhelds und Alkoholikers müde. Doch noch nach der Trennung hat Gainsbourg weiter für sie geschrieben. Und sie weiter seine Lieder gesungen - auch nach seinem Tod im Jahr 1991. Bis auf eine Ausnahme: den gestöhnten Welthit „Je t‘aime, moi non plus“. Im Jahr 2002 etwa schrieb sie ihr eigenes Album „Arabesque“ und veröffentlichte 2009 eine Sammlung von Live-Aufnahmen, „Au Palace“. Ihre letzte Platte „Oh! Pardon tu dormais...“ erschien 2020.

May 9, 2007 - JANE BIRKIN AND SERGE GAINSBOURG. REPORTERS ASSOCIES-  - ZUMAg49_ 20070509_gaf_g49_005
May 9, 2007 - JANE BIRKIN AND SERGE GAINSBOURG. REPORTERS ASSOCIES- - ZUMAg49_ 20070509_gaf_g49_005Imago / Imago Stock&people

Neben Musik hat Birkin mehr als 70 Filme gemacht. Neben „Blow up“ spielte sie im Erotikthriller „Der Swimmingpool“ an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon, in der Agatha-Christie-Verfilmung „Tod auf dem Nil“ neben Peter Ustinov. Eine ihrer besten ernsten Rollen spielte sie 1991 neben Michel Piccoli in dem in Cannes mit dem Jury-Preis ausgezeichneten Film „Die schöne Querulantin“ von Jacques Rivette. In Österreich wurde ihr Filmschaffen insofern gewürdigt, als sie zwei Mal, 2005 und 2009, als Stargast bei der Viennale eingeladen war.

2013 erlitt Birkin einen schweren Schicksalsschlag. Sie verlor ihre Tochter Kate aus der Beziehung mit dem Komponisten Barry. Die damals 46-jährige Fotografin hatte sich aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung im vierten Stock gestürzt. In den letzten Jahren hatte Birkin mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Vor zwei Jahren erlitt sie einen Schlaganfall. (APA/Reuters/dpa)

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