Explosionen

Warum die Krim-Brücke für Moskau und Kiew strategisch so wichtig ist

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(Archivbild)(Photo by Alexey NIKOLSKY / AFP)
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Die Krim-Brücke verbindet das russische Festland mit der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Für Moskau sowie für Kiew hat sie hohen Symbolwert. Putin selbst hat sie vor fünf Jahren eingeweiht.

Die in der Nacht auf Montag attackierte Brücke über die Straße von Kertsch ist die wichtigste Straßen- und Bahn-Verbindung zwischen dem russischen Festland und der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim. Das 19 Kilometer lange Bauwerk war im Mai 2018 von Kreml-Chef Wladimir Putin persönlich eingeweiht worden. Vier Jahre zuvor hatte Russland die Krim annektiert.

Im Dezember 2019 folgte dann die Einweihung der Bahnverbindung über die Brücke - ebenfalls durch Putin persönlich. Der Kreml-Chef lenkte damals einen Zug über das Bauwerk. Russland hatte den Milliardär Arkadi Rotenberg, einen Judo-Partner von Putin, mit dem 2016 begonnenen Bau der Brücke beauftragt.

Livebericht

Über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg berichten wir nach wie vor in unserem Livebericht.

Die Brücke ist für die Versorgung der Krim und der dort stationierten russischen Truppen von großer Bedeutung. Kiew hatte die „Demontage“ der „illegalen“ Brücke verlangt - „egal wie: freiwillig oder nicht“. Die Ukraine wiederholt auch regelmäßig, dass sie die Krim von Russland zurückerobern will. Die Brücke hat daher auch überaus hohe symbolische Bedeutung - für Moskau ebenso wie für Kiew.

Explosion auch im Oktober 2022

Schon im Oktober 2022 war die Brücke bei der Explosion einer Lkw-Bombe schwer beschädigt worden. Dabei wurden drei Menschen getötet. Moskau hatte ukrainische Geheimdienste für den Anschlag verantwortlich gemacht, Kiew bestritt damals eine Beteiligung.

Ein weiteres Mal wurde die Krim-Brücke beschädigt. Russland spricht von einem „ukrainischen Terrorakt“.
Ein weiteres Mal wurde die Krim-Brücke beschädigt. Russland spricht von einem „ukrainischen Terrorakt“.AFP via Getty Images

Den aktuellen Angriff verübten ukrainische Spezialkräfte mit Marine-Drohnen, wie die Nachrichtenagentur AFP und mehrere ukrainische Medien aus Kreisen des ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU erfuhren. Es habe sich um eine „Spezialoperation“ des SBU und der Marine gehandelt. Nach russischen Angaben wurde dabei ein in einem Auto fahrendes russisches Ehepaar getötet, die Tochter des Paares wurde verletzt.

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