Explosion

Ukraine blamiert Russland mit „Blitzschlag“ gegen Krim-Brücke

Die Explosionen beschädigten die Fahrbahn der Krimbrücke. Für den Autoverkehr war die Brücke weiterhin gesperrt. Züge fuhren wieder.
Die Explosionen beschädigten die Fahrbahn der Krimbrücke. Für den Autoverkehr war die Brücke weiterhin gesperrt. Züge fuhren wieder.Reuters / Stringer
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Trotz des Einsatzes von Tauchern und Kampfdelphinen kann Moskau die strategisch wichtige Verbindung auf die Krim nicht schützen. „Das alles ist das Werk des Kiewer Regimes“, vermutet Kreml-Sprecher Peskow.

Fluchen, Geschrei, entnervte Autofahrer. Die einen wollen nichts wie weg aus dem Urlaubsparadies, die anderen wollen nach über 24 Stunden Autofahrt aus dem Großraum Moskau endlich am Badestrand der Halbinsel ankommen. Auf beiden Seiten der kleinen, nur 70 Meter langen Krim-Brücke beim von der russischen Armee besetzten Dorf Tschongar bildeten sich am Montag lange Autoschlangen. Zuvor hatte das Moskauer Transportministerium den Reisenden „wegen eines Notfalls“ den Umweg über die zerstörte ukrainische Stadt Mariupol sowie das regelmäßig von ukrainischen Partisanen bedrohte Melitopol auf die Krim nahegelegt: Das sind mindestens sechs Stunden Autofahrt durch die besetzte Südukraine – auf einer Strecke, auf der auch zahlreiche Armeelaster und andere Militärfahrzeuge unterwegs sind.

Der „Notfall“ war morgens um 3.05 Uhr auf der 19 Kilometer langen Krim-Brücke bei Kertsch aufgetreten, als mutmaßlich zwei Kampfdrohnen der ukrainischen Armee die Fahrbahn bombardierten. Dabei kam ein russisches Ehepaar ums Leben, deren Tochter überlebte schwer verletzt. Vor allem aber wurde ein mehrere Pkw großes Loch in die Straße gerissen. Ein, möglicherweise auch zwei Brückenpfeiler sollen schwer beschädigt worden sein. Die Straße führt von der seit 2014 besetzten Krim aufs russische Festland. Kiew stört damit nicht nur den Tourismus in der Hochsaison auf die schon zu Sowjetzeiten beliebte ukrainische Halbinsel, sondern erschwert auch die Abwehr der Gegenoffensive an der Südfront. Diese verläuft zwar 70 bis 100 Kilometer nördlich der Alternativroute über Mariupol und Tschongar.

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