Klimakrise

Letzte Generation blockiert Getreidemarkt und beendet Protestwelle in Wien

Klebeprotest auf dem Getreidemarkt, diesmal mit Unterstützung von weiteren Organisationen.
Klebeprotest auf dem Getreidemarkt, diesmal mit Unterstützung von weiteren Organisationen. Presse/Wirth
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Die Bewegung hatte die Protestaktion im Vorhinein angekündigt. In Zukunft wollen die Aktivistinnen und Aktivisten stärker in den Bundesländern protestieren, in Wien erst wieder im September.

Mit einer letzten Protestaktion – nach der Blockade der Tangente am Montag diesmal auf dem Getreidemarkt – haben Klimaaktivisten der Letzten Generation ihre neuerliche Protestwelle in Wien am Dienstag für beendet erklärt. Bei der Aktion um acht Uhr Früh dabei war nicht nur das Gesicht der Gruppe, Martha Krumpeck, sondern auch weitere zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich unterstützend hinter die auf dem Boden klebenden Klimaaktivistinnen stellten, etwa die Scientists, Parents sowie Seniors for Future und die Omas gegen Rechts.

Anders als sonst war der Protest diesmal angekündigt – als Pressekonferenz, dementsprechend groß war auch der Medienauflauf. Aber auch die Polizei war mit Dutzenden Einsatzkräften vor Ort. Dass sich die Klimaaktivisten, mit Warnwesten bekleidet, auf die Fahrbahnen des Getreidemarkts sowie der Gauermannstraße vor der Secession setzten und am Asphalt festklebten, konnten sie dennoch nicht verhindern.

Mit der Aktion auf dem Getreidemarkt endet die aktuelle Protestwelle in Wien.
Mit der Aktion auf dem Getreidemarkt endet die aktuelle Protestwelle in Wien.Die Presse/Wirth

Nicht mehr auf Regierung konzentrieren

Krumpeck verkündete, während sie sich selbst Superkleber auf die Handfläche schmierte, dass sich die Letzte Generation fortan nicht mehr auf die Regierung konzentrieren wolle, sondern sie stattdessen die Bürgerinnen und Bürger aufrufe, Verantwortung zu übernehmen. „Wenn die Regierung nicht in der Lage ist, die Menschen zu schützen, müssen wir es selbst tun.“ Was genau man mit „Verantwortung übernehmen“ meint, ließen die Aktivisten auch auf Nachfragen offen. Die bisherigen Forderungen nach Tempo 100 sowie einem Stopp von Öl- und Gasbohrungen wollen die Klimaaktivisten jedenfalls nun in den Hintergrund stellen. Stattdessen wolle man sich darauf konzentrieren, dass die 93 Empfehlungen des Klimarats umgesetzt werden.

Die Blockade war durch das rasche Einschreiten der Polizei innerhalb von 20 Minuten vorbei. Mehrere Personen wurden festgenommen. Die Protestwelle, die ab dem vergangenen Montag in Wien lief, wurde mit der Blockade auf dem Getreidemarkt für beendet erklärt. Man werde sich wieder verstärkt auf die Bundesländer konzentrieren, hieß es, und erst im September wieder in Wien in Aktion treten. Einzelne Proteste auch im Sommer wurden dennoch nicht ausgeschlossen. Das häufigste Mittel des Protests werden auch weiterhin Straßenblockaden sein. (twi)

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