Vereinsobmänner in Sankt Pantaleon: Johann Höfer von der Landjugend, Tobias Reichl von der Feuerwehr und Gerhard Hochradl von der Musikkapelle.
Land der Vereine

Zwischen Feuerwehr und Musikkapelle: Im Wochentakt des Vereins

Österreich ist stark in Vereinen organisiert, vor allem auf dem Land. Aber ist das Konzept zukunftssicher? Die Gemeinde St. Pantaleon erzählt.

Mit seinen 3200 Einwohnern gilt St. Pantaleon in Oberösterreich nicht wirklich als Metropole. Rund um die Kirche im Ortskern finden Besucher einen Bäcker, einen Arzt, eine Fleischerei, eine Bank. Die Wahrscheinlichkeit, hier einen Nachbarn zu treffen, ist nicht gering. Doch in St. Pantaleon trifft man einander auch woanders regelmäßig. „Wir hatten im vergangenen Jahr 127 Proben, Sitzungen, Ausrückungen, Wettbewerbe und Veranstaltungen“, sagt Gerhard Hochradl. „Das heißt, wir im Verein haben uns quasi jeden dritten Tag gesehen.“ Der 49-Jährige ist seit 2015 Obmann der Musikkapelle in St. Pantaleon. Seine Tätigkeit im Verein übt er ehrenamtlich aus, wie auch jedes andere Mitglied seine Zeit freiwillig einbringt. 50 bis 55 Musikerinnen und Musiker hat die Musikkapelle, von ihnen wird eine rege Teilnahme bei den Proben, aber auch den Veranstaltungen erwartet.

„Wir sind nach außen der Hauptkulturträger der Gemeinde“, sagt Hochradl. Neben den Konzerten, die die Kapelle jedes Jahr bei freiem Eintritt für die Gemeinde spiele, haben sie ihren Einsatz auch bei kirchlichen Veranstaltungen wie dem Erntedankfest, Begräbnissen, Hochzeiten oder dem Pfingstfrühshoppen. Kurz nach Weihnachten rücken die Musiker jedes Jahr in Kleingruppen aus, um jeder Familie ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Die Vereinsmitglieder sind für diese Privatkonzerte zwei ganze Tage in der Kälte unterwegs und machen bei jedem Haus halt. Das sei einfach ein schöner Brauch, sagt Hochradl. Die Gemeinde wisse das zu schätzen.

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