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Bawag erzielt knapp ein Drittel mehr Gewinn

Für das Gesamtjahr 2023 hat die Bank ihre Erwartungen nun teilweise nach oben geschraubt.
Für das Gesamtjahr 2023 hat die Bank ihre Erwartungen nun teilweise nach oben geschraubt.IMAGO/xcitylifex
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Unterm Strich blieben der Bank im ersten Halbjahr 320,3 Millionen Euro und damit um 30,9 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.

Die Bawag hat im ersten Halbjahr 2023 knapp ein Drittel mehr Gewinn gemacht. Unterm Strich blieben 320,3 Millionen Euro, das sind 30,9 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Dazu beitragen konnte der Nettozinsertrag, der um 22,1 Prozent auf 600,2 Mio. Euro zulegte. Der Provisionsüberschuss ging dagegen um 4,0 Prozent auf 152,9 Mio. Euro zurück, teilte die Bank am Mittwoch mit. Die Ziele für das Gesamtjahr hat die Bawag zum Teil angehoben.

Im zweiten Quartal alleine betrug der Nettogewinn 180,8 Mio. Euro, das ist ein Plus von 29,5 Prozent zum Vorjahresquartal. Das Management sprach von einem „starken Ergebnis“. „Diese Ergebnisse waren dank unserer strategischen Transformation und der erheblichen Investitionen möglich, die wir in den vergangenen zehn Jahren getätigt haben“, sagte Bankchef Anas Abuzaakouk laut Aussendung.

Vorwürfe um Bereicherung zurückgewiesen

Auf die zuletzt geäußerte Kritik des Hedgefonds Petrus Advisors ging der Bankchef in seinem Kommentar nicht mehr ein. Der Investor Klaus Umek von Petrus Advisors hatte dem Management Anfang Juli vorgeworfen, sich auf dem Rücken der Anleger zu bereichern. Außerdem nehme das Unternehmen am Markt zu viel Risiko und vernachlässige das klassische Bankengeschäft. Das Institut hatte die Vorwürfe als „inkonsistent, aus dem Zusammenhang gerissen und irreführend“ zurückgewiesen.

Im zweiten Quartal sind die Kundeneinlagen der Bawag um ein Prozent gestiegen, die Kundenkredite dagegen um drei Prozent zurückgegangen. Dies sei geringeren Volumina bei Wohnbaukrediten und im gewerblichen Immobiliensegment geschuldet. Das Kundenkreditvolumen der Bank bestehe zu drei Viertel (75 Prozent) aus Krediten in der Dach/NL-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande) und zu rund 25 Prozent aus Krediten in Westeuropa und den USA. Die Quote notleidender Kredite (non performing loans/NPL) lag bei 0,9 Prozent.

Die Risikokosten lagen im zweiten Quartal bei 20,5 Mio. Euro, für das erste Halbjahr beliefen sie sich auf 41,0 Mio. Euro. Weiters wurde ein Management Overlay, also Rückstellungen in Höhe von 100 Mio. Euro beibehalten. Dies sei nötig, „um angesichts des ungewissen makroökonomischen Ausblicks eine angemessene Vorsorge zu treffen“, so die Bank.

Die harte Kernkapitalquote (CET1) lag per Ende Juni bei 14,8 Prozent - unter Berücksichtigung des Dividendenabzugs von 176 Mio. Euro. Für die Ausschüttung ist ein Aktienrückkauf im Wert von 175 Mio. Euro geplant, die Bawag rechnet damit, diesen im zweiten Halbjahr durchführen zu können. Weiters halte die Bank ein Überschusskapital von 330 Mio. Euro - verwendet werden könnte dies für mögliche Zukäufe, außerdem sollen bei Gesamtjahresergebnissen zusätzliche Kapitalausschüttungen evaluiert werden.

Erwartungen für Gesamtjahr nach oben geschraubt

Für das Gesamtjahr 2023 hat die Bank ihre Erwartungen teilweise nach oben geschraubt. So erwartet sie nun ein Ergebnis vor Steuern von 875 Mio. Euro, nach einer Prognose von 825 Mio. Euro zuvor. Im Halbjahr 2023 lag das Ergebnis vor Steuern bei 431,5 Mio. Euro.

Die Dividende für 2023 soll bei 4,50 Euro je Aktie liegen. Davor wurden 4,10 Euro je Titel veranschlagt. Für die operativen Kernerträge wird weiters ein Wachstum von mindestens 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet, zuvor wurde ein Plus von mindestens 12 Prozent gesehen. Im ersten Halbjahr stiegen die operativen Kernerträge um 15,7 Prozent auf 753,1 Mio. Euro.

Unverändert blieb die Erwartung für den Nettozinsertrag, dieser soll im Gesamtjahr bei mindestens 1,2 Mrd. Euro liegen. Der Return on tangible Common equity (RoTCE) - die Rendite auf das materielle Eigenkapital - soll bei 20 Prozent zu liegen kommen, im Halbjahr stand die Kennzahl bei 23,2 Prozent.

Den Halbjahresfinanzbericht wird die Bank am 28. Juli veröffentlichen. Ebenso will die Bank Ende Juli die Ergebnisse des heurigen Stresstests der Europäischen Zentralbank (EZB) bekanntmachen.

(APA)

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