Belarus

Wie Machthaber Lukaschenko die Wagner-Söldner für seine Pläne nutzen will

Wagner-Söldner bei einer Militärübung in Belarus.
Wagner-Söldner bei einer Militärübung in Belarus.APA / AFP / Handout
  • Drucken

Bis zu 10.000 Wagner-Kämpfer sollen bereits in Russlands Nachbarland sein. Das Lukaschenko-Regime präsentiert Fotos einer Militärübung von „Wagnerowzy“ und Armee. Der Langzeitherrscher verspricht sich von der grotesken Kooperation mit Prigoschin eine Festigung seiner Macht. Doch viele Fragen bleiben offen.

Mehrere Wochen lang rätselte man über den Verbleib der russischen Wagner-Truppe und ihres Chefs, Jewgenij Prigoschin. Wo steckte der glatzköpfige 62-Jährige nach dem Putschversuch? Wo hielten sich jene Kämpfer auf, die sich nicht dem Oberkommando der russischen Armee beugen wollen? Nun verdichten sich die Anzeichen, dass ein Kontingent von mehreren Hundert Mann, laut Wagner-Angaben gar 10.000 Mann, tatsächlich im Nachbarland Belarus angekommen ist. Das belarussische Exil geht zurück auf ein Angebot von Machthaber Alexander Lukaschenko, der Kreml-Chef Wladimir Putin damit nach dem Aufstand Ende Juni aus der Patsche half.

Das belarussische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Donnerstag Bilder, die vermummte Kämpfer gemeinsam mit belarussischen Spezialkräften des Militärs zeigen sollen. Es handle sich dabei um eine Militärübung im Brester Gebiet, hieß es. Der Schauplatz liegt nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Die „reale Kampferfahrung, über die die private Sicherheitsfirma Wagner verfügt, bietet der belarussischen Armee die Möglichkeit, ihren Kurs der Modernisierung, Neuausrüstung und der schnellen Erfahrungsgewinnung in gegenwärtigen Konflikten weiterzuführen“, erklärte das Ministerium in einem Pressestatement. Die belarussische Armee werde dank der exilierten Söldner funktionstüchtiger und effektiver. All das diene der militärischen Sicherheit des Landes in dieser schwierigen geopolitischen Lage. Welchen Erfahrungsschatz und welches militärische Know-how die betroffenen Wagner-Kämpfer tatsächlich mitbringen, ist von außen nur schwer einschätzbar.

Ein geschickter Propaganda-Schachzug Lukaschenkos

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.