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„Ultimativer Racheapostel“: Verübt Putin noch Vergeltung für Wagner-Aufstand?

Kreml-Chef Wladimir Putin
Kreml-Chef Wladimir PutinReuters/Sputnik/Alexander Kazakov
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William Burns, Direktor des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, glaubt nicht, dass Wladimir Putin nach dem Aufstand der Wagner-Söldner bereits das letzte Wort gesprochen hat. An deren Chef Prigoschin werde er demnach wohl noch Rache üben.

Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin sollte sich in Acht nehmen, schenkt man den Worten des Direktors des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, William Burns, Glauben. Prigoschin hat mit seinem Aufstand gegen die Führung in Moskau die Welt für kurze Zeit in Atem gehalten. Die Entwicklung habe erhebliche Schwächen in Putins Machtsystem offenbart, so Burns. Das dürfte Putin nicht so auf sich sitzen lassen – und doch noch Rache üben.

Putin spiele womöglich auf Zeit und versuche noch den richtigen Umgang mit seinem einstigen Vertrauten zu finden, analysiert der CIA-Chef. Das könnte durchaus noch dauern. „Putin ist jemand, der im Allgemeinen glaubt, dass Rache ein Gericht ist, das am besten kalt serviert wird“, zitiert ihn die BBC. „Meiner Erfahrung nach ist Putin der ultimative Racheapostel, und es würde mich überraschen, wenn Prigoschin weiteren Vergeltungsmaßnahmen entgehen würde.“

Bereits US-Präsident Joe Biden ließ mit einem ähnlichen Vorstoß aufhorchen. Er deutete an, dass Prigoschin nach seinem gescheiterten Aufstand gegen den Kreml vergiftet werden könnte, wenn er nicht aufpasse. „Wenn ich er wäre, würde ich vorsichtig sein, was ich esse. Ich würde ein Auge auf meine Speisekarte haben“, machte sich Joe Biden lustig. Und ruderte alsbald zurück: „Spaß beiseite. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns mit Sicherheit weiß, wie die Zukunft von Prigoschin in Russland aussieht.“

Der Chef der Söldnerarmee hatte in der Nacht zum 24. Juni einen Aufstand gegen den Kreml angezettelt. Mit seinen Söldnern brach er in Richtung Moskau auf und besetzte mehrere Militärstützpunkte im Süden Russlands. Nach nur 24 Stunden wurde die Revolte abgesagt. (bsch)

>>> Zum Bericht der BBC

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