Baustoffe

Die Ziegelwand der Zukunft: Bauen mit hochwertigem Abfall

Ein altes Haus birgt viele Schätze. Die neue Wand aus Salzburg soll die Wiederverwendung erleichtern.
Ein altes Haus birgt viele Schätze. Die neue Wand aus Salzburg soll die Wiederverwendung erleichtern.Johner Images
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In Salzburg haben Unternehmen und Fachhochschule einen Wandaufbau entwickelt, der komplett aus natürlichen und regionalen Grundstoffen besteht – unabhängig von Lieferketten und recyclingfähig.  

Ohne die Coronapandemie und die damit verbundene Erkenntnis, wie fragil die internationalen Lieferketten sind, wäre das Projekt nicht so schnell vorangekommen: Binnen zweier Jahre haben unter der Federführung von Salzburg Wohnbau und Fachhochschule Salzburg mehrere Unternehmen einen Wandaufbau entwickelt, der komplett aus regionalen Rohstoffen und Recyclingmaterial besteht.

Irgendwann am Ende ihrer Lebenszeit kann die Wand wieder auseinandergenommen und neu aufbereitet werden. „Unser Ziel ist, ein regionales, zu 100 Prozent kreislauffähiges Haus zu bauen“, nennt Roland Wernik, Geschäftsführer von Salzburg Wohnbau die Vision dieses Gemeinschaftsprojekts. Der Wandaufbau kommt vollkommen ohne Kunststoff oder Metallarmierungen aus und besteht zu einem großen Teil aus Materialien, die meist als Abfall und weniger als Wertstoffe gesehen werden. Und: Diese Rohstoffe sind in der Region vorhanden, machen damit unabhängig von internationalen Zulieferfirmen und reduzieren durch kurze Wege die Emissionen. „Future Bloc – Salzburg“, so der Name des Projekts, besteht aus einem Holzbetonmantelstein, einem Dämmmaterial auf Basis von kompostiertem Grünschnitt und Drei-Lagen-Kalkputz. Verklebt werden die Betonsteine mit Tanninschäumen.

Material aus Abbruchhäusern

Für das Projekt fließen viele Forschungsthemen der FH Salzburg mit der unternehmerischen Praxis zusammen. Einer dieser Bereiche ist die Verwendung von Materialien aus Abbruchhäusern, um sie mit entsprechender Aufbereitung wieder als Rohstoff zu nützen. Wie sinnvoll das ist, zeigt das Beispiel Zement: Rund sechs bis acht Prozent des globalen CO2-Ausstoßes gehen auf die Zementherstellung zurück. Da ist es sinvoll, Altbeton wieder aufzubereiten.

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