Zwei Niederlagen und einen Trostpflaster-Sieg brachten die Nachwahlen zum Unterhaus für die Konservativen. Der Premier hat bis 2024 Zeit, das Ruder herumzureißen.
London. Die konservative Tory-Partei hat am Donnerstag einen Dämpfer erlitten. In Nachwahlen fürs Unterhaus verlor sie zwei vormals sichere Sitze im ländlichen England an Labour und die Liberaldemokraten. Zwar gewannen die Tories eine dritte Wahl im Londoner Vorort Uxbridge – ein willkommenes Trostpflaster für Premier Rishi Sunak. Doch Experten sehen die Niederlage als düstere Vorbotin: für eine mögliche Niederlage der Tory-Partei bei den nächsten Wahlen, die wohl 2024 stattfinden.
Frustration über Tory-Partei
Besonders beunruhigend für Sunak ist die Tatsache, dass die Ohrfeigen der Wähler so heftig ausfielen. Im Sitz Somerton and Frome im Südwesten Englands vermochten die Liberaldemokraten eine Tory-Mehrheit von 19.000 Stimmen zu kippen. Bereits vor einem Jahr eroberte die drittgrößte Partei einen ähnlichen Wahlkreis im Südwesten Englands. Politikexperten beobachten seit längerer Zeit, dass einstige Tory-Wähler in diesem Landstrich von der Regierungspartei zunehmend frustriert sind.