Menschen mit Impostor-Syndrom glauben, in Wahrheit eine Mogelpackung zu sein und sich der Hochstapelei schuldig zu machen. 
Serie: Gefühlssache

Leben mit dem Hochstapler-Syndrom: „Ahnen sie schon, dass ich nichts kann?“

Zwei von fünf Menschen haben das Gefühl, ihren Erfolg nicht zu verdienen. Sie führen ihn zurück auf Glück und Zufall. Sie leben mit der Angst, als Hochstapler entlarvt zu werden. Was können sie dagegen tun? Und warum betrifft es vor allem Frauen?

Erfolgreich? Sie? Gescheit? Kompetent? Elena wundert sich. Ihre Freunde finden nette Worte, wenn sie über sie sprechen. Sie selbst kann sie nicht so recht annehmen. Aber eine Beschreibung trifft zu, gesteht sie ein. Es fällt ihr schwer, zu ihren eigenen Stärken und Fähigkeiten zu stehen. Gute Leistungen erkennt sie selten als die eigenen an, Erfolg führt sie auf äußere Umstände zurück. Auf Zufall, oft hat sie „einfach Glück“. Als sie zum Beispiel die Bewerbung für den Job abgeschickt hat, wurde eben ganz dringend eine Person gesucht. Der Professor hatte gerade einen guten Tag, darum die gute Note. Oder die Prüfungskommission, die fand sie wohl einfach sympathisch. „Aber dass ich mir gute Leistungen selbst zu verdanken habe, weil ich einfach viel dafür tue, das begreife ich in diesen Momenten nicht.“

Als sie nach ihrem Studium die Ph.D.-Stelle an ihrer Universität bekommen hat, „war mein erster Gedanke, dass das alles einfach glücklichen Umständen geschuldet war, das Projekt hat schließlich meine damalige Betreuerin an Land gezogen“. Nun ist sie aber schon monatelang am Institut tätig, hält Vorträge, forscht an Projekten. Aber immer noch nagen diese Gedanken an ihr: „Vielleicht ist das ja gar nicht so spannend, was ich hier mache? Gar nicht so klug, woran ich forsche?“ Würde sie ihren Karriereweg, ihren Lebenslauf als Abfolge im Leben einer anderen Person verfolgen, „dann würde ich mir denken, wow, super“. Aber bei sich selbst? „Da bleibt dieses Gefühl aus.“

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