Streamingtipps

Barbie & Co: Die besten Spielzeugfilme aus der Flimmerkiste

Barbie trifft Ken: Im dritten „Toy Story“-Film kommt es zur Begegnung.
Barbie trifft Ken: Im dritten „Toy Story“-Film kommt es zur Begegnung.Pixar
  • Drucken

Eine Plastikpuppe in Pink gibt derzeit in der Popkultur den Ton an. Dass sie schon in „Toy Story“ ein paar markante Auftritte hatte, scheint vergessen. Wir erinnern daran – und auch an andere Filme mit und über Spielsachen.

Toy Story

Vier Filme, 1995-2019
Zu sehen auf Disney+

Was machen Spielsachen, wenn sie unter sich sind? Sie führen ein Eigenleben, haben Liebschaften und Konflikte, kurz: ein menschliches Bewusstsein, auch wenn sie ihren Lebenszweck darin sehen, von Kindern benutzt zu werden (und sich dafür leblos stellen). Mit dieser Prämisse trat 1995 der erste „Toy Story“-Film an. Für das damals ganz frische Studio Pixar war es der Beginn einer Filmreihe, die an den Kinokassen, bei Kritikern und an technologischer Front stets vorn dabei sein würde.

Die Vermenschlichung von Spielsachen hat „Toy Story“ nicht erfunden, aber perfektioniert: Zwischen Spielzeugauto-Verfolgungsjagden und Kuscheltiergehüpfe werden hier Identitätskrisen und durchaus philosophische Fragen erörtert, schließlich wird den knuffigen Figuren, so robust sie auch sind, in jedem der Filme ihre eigene Vergänglichkeit bewusst. Auch Barbie ist mit von der Partie, allerdings erst ab dem zweiten Teil: Regisseur John Lasseter wollte sie schon im ersten Film einsetzen, doch Mattel gab die Rechte nicht her. Der Filmerfolg ließ den Spielzeugkonzern umschwenken. In Teil drei trifft sie erstmals ihren Ken, einen glänzenden Schönling mit produktionsbedingten Kanten im Plastikkörper, der in einer Kindertagesstätte sein eigenes Traumhaus mit begehbarem Schrank bewohnt. (kanu) Disney+

Transformers

Fünf Filme, 2007-2017
Zu sehen auf Netflix, Sky, Paramount+

Hollywood und Merchandising gehen schon lang Hand in Hand: Nicht von ungefähr wird über manche Blockbuster gespottet, sie würden nur existieren, um Spielsachen zu verkaufen. Dass ganze Filme als aufwändige Werbespots fungieren, siehe „Barbie“ oder „Air“, ist aber ein jüngeres Phänomen. Da lobt man sich beinahe das obszöne Krachbumm-Spektakel, das Regie-Sprengmeister Michael Bay in seiner unfassbar erfolgreichen „Transformers“-Reihe aufbot, um den Verkauf der automobilen Action-Roboter des US-Spielwarenherstellers Hasbro anzukurbeln. Als Grundzutat von effektgeladenem Attraktionskino hatte es eigenständigen Wert, die Transformers selbst wirkten im Explosionssturm nahezu wie Beiwerk. (and)

The Lego Movie

Drei Filme, 2014-2019
Zu sehen auf Netflix

Wenn es einen ästhetischen Vorläufer des derzeit im Kino laufenden „Barbie“-Films gibt, dann ist es Phil Lords und Chris Millers „The Lego Movie“, bzw. seine beiden Nachfolger, „The Lego Batman Movie“ und „The Lego Movie 2“. Hier wurde die publikumswirksame Verquickung von Affirmation und Subversion in einem Film, der ganz ausdrücklich von einer echten (und in diesem Fall allseits beliebten) Spielzeugmarke handelt, erstmals mit Bravour gemeistert. Rasendes Erzähltempo und Pointen-Dauerfeuer halten sich dabei die Waage mit augenzwinkernder Kultur- und Konsumkritik, perfekt zusammengefasst im selbstironischen Signatursong „Everything is awesome!“: Wenn alles super ist, muss etwas faul sein. (and)

Pinocchio

Zeitloses Puppenmärchen
Zu sehen bei diversen Anbietern

Das „hölzerne Bengele“, von seinem Tischler-Vater Geppetto ins Leben gewünscht, will ein Bub aus Fleisch und Blut sein. Doch das ist leichter gesagt als getan. Erst muss die Holzpuppe auf Wanderschaft gehen und manche leidvolle Prüfung bestehen. Carlo Collodis Kult-Kinderbuch wurde schon zigfach verfilmt, am bekanntesten ist derzeit wohl noch immer die Disney-Zeichentrick-Version (1940). 2022 legte die Firma eine eher übel beleumundete Realfilm-Fassung mit Tom Hanks nach (beide auf Disney+). Atmosphärisch näher an der Vorlage ist Matteo Garrones „Pinocchio“ mit Roberto Begnini als Geppetto (2020, Amazon) und Guillermo del Toros Oscar-prämierte Stopptrick-Adaption (Netflix). (and)

Chucky, M3gan & Co

Achtung, Killerspielzeug!
Zu sehen bei diversen Anbietern

Spielzeug kann ganz schön gruselig sein, wenn das Licht ausgeht. Da liegt es leblos im Eck und starrt einen unverwandt an. Hat man es nicht vor fünf Minuten noch wo anders hin gelegt? Ganz sicher sogar – was geht hier nur vor? Das Horrorkino hat viele Antworten parat. Alle sind unerquicklich, dafür die meisten unterhaltsam. Eine Episode des „Black Mirror“-Urahnen „Twilight Zone“, mit dem maliziösen Spielzeug „Talky Tina“, begründete 1963 das bis heute beliebte Killerpuppen-Genre. Seither hat sich insbesondere „Chucky – Die Mörderpuppe“ (1988, Sky) mit hartnäckiger Langlebigkeit hervorgetan. Nicht zuletzt dank des unermüdlichen Einsatzes ihres ergebenen Dieners und Drehbuchautors Don Mancini witzelte und metzelte sie sich durch bislang sieben Filme (deren jüngsten, „Cult of Chucky“, gibt es bei Netflix) und eine Serie (RTL+). Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich die Dämonen-Barbie „Annabelle“: Sie bringt es auf immerhin drei Kino-Auftritte (Netflix, Sky). Das neueste Modell aus der Spielzeugabteilung des Schreckens heißt indes „M3gan“ (diverse Anbieter, ab € 3,99). Die Ziffer „3“ steht für ihre Digitalität. Böse Puppen bleiben auch im Zeitalter der KI böse Puppen: Irgendwie beruhigend. (and)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.