Klima

Österreichs Unternehmen dürfen ihr CO2 nicht loswerden

Eine CO2-Speicheranlage des Shell-Konzerns in Alberta, Kanada.  In Österreich ist das bestenfalls Zukunftsmusik.
Eine CO2-Speicheranlage des Shell-Konzerns in Alberta, Kanada. In Österreich ist das bestenfalls Zukunftsmusik. Reuters / Todd Korol
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Die Industrie will CO2 abscheiden und vergraben. Diese Speicher braucht es, sagt der Weltklimarat. Österreich verbietet sie dennoch.

Wien. Im Vorjahr sorgte der Schweizer Sportartikelanbieter On für Schlagzeilen: Das Unternehmen präsentierte – gemeinsam mit der heimischen Borealis – den weltweit ersten Laufschuh, der aus Kohlenstoffemissionen von Stahl- und Zementwerken hergestellt wurde. Es ist der Traum all jener Industriezweige, die ihre Produktion nur schwer dekarbonisieren können: Ihr CO2 ist nicht länger ein lästiges Treibhausgas, für das teure Zertifikate gekauft werden müssen, sondern ein wertvoller Rohstoff.

Doch die Menge an CO2, die benötigt wird, um einen klimafreundlichen Turnschuh oder grünere Baustoffe herzustellen, ist winzig im Vergleich zu dem, was die österreichischen Chemie-, Stahl- und Zementwerke jedes Jahr ausstoßen. Sie wollen ihr CO2 daher schon im Prozess abscheiden, irgendwo unter der Erde speichern und sich die vermiedenen Emissionen im europäischen Emissionshandel anrechnen lassen. Dahinter stecken weder Faulheit noch Egoismus der Unternehmen. Selbst der Weltklimarat IPCC weist in seinen Berichten darauf hin, dass es zur Erreichung der Klimaziele nicht genügen wird, die Emissionen drastisch nach unten zu fahren. Hunderte Milliarden Tonnen Kohlendioxid müssten auch dauerhaft in der Erde vergraben werden.

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