Literatur

Shelley Reads bemerkenswerter Debütroman über die schöne, grausame Welt

Shelley Read reiht sich mit ihrem Debüt unter US-Erfolgsautorinnen wie Delia Owens und Bonnie Garmus.
Shelley Read reiht sich mit ihrem Debüt unter US-Erfolgsautorinnen wie Delia Owens und Bonnie Garmus.Andi Tippie
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Mit „So weit der Fluss uns trägt“ ist der Amerikanerin Shelley Read ein bemerkenswerter Debütroman über die Schönheit und Brutalität des Lebens gelungen.

Wie sich Liebe anfühlt, das hat die 17-jährige Victoria Nash bis zu jenem Moment noch nie erlebt. Oder nur einmal: Damals, als ihr Vater erfuhr, dass Victorias Mutter, ihre Tante und ihr geliebter Cousin bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Den Zusammenbruch ihres Vaters, der verzweifelt um seine große Liebe trauerte, hat Victoria nicht vergessen. Seither hat er nie wieder Gefühle zugelassen.

Nun aber ist, an einem Herbsttag 1948, plötzlich dieser Fremde in ihrer kleinen Heimstadt Iola in Colorado und fragt Victoria nach dem Weg. Eine banale Begegnung, die ihr ganzes Leben verändern wird: Dieser Fremde, Wilson Moon, löst ungeahnte Gefühle in der jungen Frau aus, die beiden verlieben sich, aber weil Wil als „Indianerjunge“ im Ort verachtet und diffamiert wird, ihn die weißen Männer vertreiben wollen, muss diese Liebe eine geheime bleiben.

So oft sie kann schleicht sich Victoria, die seit dem Tod ihrer Mutter als einzig verbliebene Frau den Alltag auf der Pfirsichfarm ihrer Familie schupft, von zuhause weg: nach der Pfirsichernte; vom Verkaufsstand der unglaublich saftigen Pfirsiche, die trotz der widrigen Umstände in der rauen Natur Colorados wachsen und für die ihre Familie bekannt ist.

Gnadenlose Natur

Schon auf den ersten Seiten ihres Debütromans „So weit der Fluss uns trägt“ lässt die US-Amerikanerin Shelley Read keine Zweifel daran, dass Victoria und Wil kein Happy End vergönnt ist. Ohne zu viel zu verraten: Bald ist Wil verschwunden, ziemlich sicher ermordet, womöglich gar von Victorias dauerbetrunkenem Bruder Seth.

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