Autoindustrie

Volkswagen will mit Partner in China aufholen

Jahrelang führte Volkswagen den Automarkt in China an.
Jahrelang führte Volkswagen den Automarkt in China an.APA / AFP / Tobias Schwarz
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Eine Partnerschaft mit Xpeng soll die Verkäufe ankurbeln. Der Konzern senkt seine Prognose.

Wien. Über Jahre hinweg war Europas größter Autokonzern, Volkswagen, unumstrittener Marktführer in China. Aber diese Zeiten sind vorbei. Verdrängt wurde VW ausgerechnet vom chinesischen Elektroautobauer BYD. Um gegenzusteuern, setzt VW auf eine neue Karte: Durch eine Partnerschaft mit dem chinesischen Autohersteller Xpeng sollen die Verkäufe in China aus der Defensive kommen.

Das bröckelnde Geschäft in der Volksrepublik beschäftigt VW schon lang, schließlich ist der chinesische der weltgrößte Pkw-Markt. Schon im ersten Quartal hatte sich der Abwärtstrend der Wolfsburger in China gezeigt. Die Auslieferungen sanken, allein im Segment der E-Autos betrug das Minus 25 Prozent. Um diese Verkäufe wieder zu verbessern, wurde eine langfristige Zusammenarbeit zwischen der Hauptmarke VW mit dem Autobauer Xpeng beschlossen. Betreffen soll das vor allem die Bereiche Elektromobilität, Software und selbstfahrende Autos.

Unterlegt werde die Allianz durch eine knapp fünfprozentige Beteiligung, für die Volkswagen 700 Millionen Dollar (632 Mio. Euro) bezahle, wie der Konzern am Mittwoch im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung mitteilte. Geplant seien zunächst zwei Elektromodelle von VW für das Mittelklassesegment, die 2026 auf den chinesischen Markt gebracht werden sollen. Gebaut werden sollen die Fahrzeuge in der neuen Fabrik im ostchinesischen Hefei in der Provinz Anhui, das Volkswagen zu einem Produktions- und Entwicklungszentrum ausbaut.

Daneben unterzeichnete die VW-Tochter Audi mit dem Joint-Venture-Partner SAIC ein strategisches Abkommen, um die Zusammenarbeit auszubauen. Durch die gemeinsame Entwicklung solle das Angebot von intelligenten, vollvernetzten E-Autos im Premiumsegment rasch erweitert werden.

VW-Tochter Audi profitiert

Geplant sei, zunächst mit Elektromodellen in einem Segment zu starten, in dem Audi in China noch nicht vertreten ist. Auch Audi hat zuletzt in der Volksrepublik bei E-Autos den Anschluss verloren, im ersten Quartal setzten die Ingolstädter gerade einmal gut 3000 batteriegetriebene Fahrzeuge ab.

Am Donnerstag verkündete der Volkswagen-Konzern angesichts des mauen Wirtschaftsumfelds eine Prognosesenkung seiner Verkaufsziele für das Gesamtjahr. Auslöser dafür war unter anderem auch die Situation in China, wie Finanzvorstand Arno Antlitz bei einer Telefonkonferenz mit Analysten bestätigte.

So sollen 2023 neun bis 9,5 Millionen Fahrzeuge an die Kunden gehen. Die Wolfsburger waren bisher von rund 9,5 Millionen Stück ausgegangen, nach 8,3 Millionen im Vorjahr. Bei den Finanzzielen sollen zwar keine Abstriche gemacht werden, aber an der Börse wurde VW dafür abgestraft: Die Aktie verlor zeitweise um 3,4 Prozent und landete tagsüber bei 119,30 Euro.

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