Nach den Problemen mit Lithium-Ionen-Batterien beim Dreamliner verwendet Boeing nun Nickel-Cadmium-Akkus für den Langstreckenjet A350.
Der Flugzeugbauer Airbus rückt bei seinem neuen Langstreckenjet A350 wegen des Debakels bei Boeings "Dreamliner" von den umstrittenen Lithium-Ionen-Batterien ab. "Wir haben uns für Nickel-Cadmium-Akkus entschieden, damit wir unseren Lieferzeitplan einhalten können", sagte eine Sprecherin der wichtigsten EADS-Tochter am Freitag. Airbus halte seine eigentlich für die A350 vorgesehene Lithium-Ionen-Technik weiterhin für sicher und arbeite parallel an deren Marktreife. Allerdings sei unsicher, wie die künftigen Zulassungsregeln für diesen Akku-Typ in Verkehrsflugzeugen aussähen.
Nach dem Brand in einem "Dreamliner" und der Notlandung eines weiteren mit einer schmorenden Batterie hatten Behörden ein Flugverbot für das Boeing-Modell verhängt. Die Suche nach der Brandursache läuft noch.
Auslieferungstermin für A350 verschoben
Airbus will mit seiner Entscheidung sicherstellen, dass sein jüngstes Modell A350 wie vorgesehen Mitte 2013 erstmals fliegen und die erste Maschine im zweiten Halbjahr 2014 ausgeliefert werden kann. Das verlautete am Freitag aus Unternehmenskreisen. "Airbus aktiviert seinen Plan B: Die ersten Flugzeuge werden mit Kadmium-Batterien ausgeliefert werden, nicht mit Lithium-Batterien", hieß es aus den Kreisen. Die ersten Testflüge werde Airbus aber noch mit Lithium-Batterien absolvieren.
Boeings Traum steigt auf
Der neue Airbus A350 soll etwa ein Viertel weniger Treibstoff verbrauchen als herkömmliche Flugzeuge. Der Termin für die ersten Auslieferungen wurde mehrfach verschoben.
Weltweit ziehen Flugbehörden und Airlines nach der Pannenserie Konsequenzen. Boeing-Flieger des Typs Dreamliner dürfen nicht abheben. Es ist das erste Startverbot eines ganzen Flugzeugmodells in den USA seit 30 Jahren.