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Strabag ist auf Platz 21 der weltweit umsatzstärksten Bauunternehmen

APA/Schneider
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Porr belegt den 55. Platz. Die Verkaufserlöse der 100 größten Baukonzerne stieg auf 1,9 Billionen US-Dollar.

Die Baubranche ist 2022 weiter gewachsen – zumindest international, wie ein Branchenreport des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. Demnach erhöhte sich der Verkaufserlös der 100 größten Konzerne im Vorjahr auf umgerechnet rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,7 Billionen Euro).

Mit einem Jahresumsatz von umgerechnet rund 17,93 Mrd. US-Dollar belegt die Strabag den 21. Platz. Im Vergleich zum Vorjahr verliert sie damit um zwei Plätze. Die Porr konnte ihre Position verteidigen: Mit einem Umsatz von mehr als 6,09 Mrd. US-Dollar findet sie sich erneut auf Platz 55.

Chinas Baufirmen an der Spitze

Ursache für das stetige globale Umsatzwachstum im Sektor sind vor allem chinesische Baufirmen. Das spiegelt sich auch in der Rangliste wider, die – von Platz eins bis sechs – ausschließlich von Bauunternehmen aus China angeführt wird. Dort macht die Branche etwa ein Fünftel des chinesischen Wachstums aus. Spitzenreiter ist die China State Construction Engineering Corp. Ltd mit einem Umsatz von 305,4 Mrd. Dollar. Insgesamt ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit elf Unternehmen im Ranking vertreten. Diese erwirtschafteten 2022 zusammen einen Umsatz von mehr als einer Billion US-Dollar – damit 54  Prozent des gesamten Branchenumsatzes. „Die immense Bautätigkeit in China ließ die Umsatzzahlen im Land der Mitte erneut in die Höhe schnellen. Diese Entwicklung wird auch in den kommenden Jahren nicht abreißen“, sagt Gabriele Etzl, Partnerin bei Deloitte Legal.

Anders sind die Entwicklungen in Europa und Österreich, wo die Bauwirtschaft derzeit besonders belastet ist. Die Wifo-Berechnungen zur Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal zeigen einen Rückgang der Bauwirtschaft im Vergleich zum Vorquartal um ganze 2,5 Prozent. Schwächelnde Nachfrage, hohe Kosten und geänderte Finanzierungsbedingungen setzen den Sektor unter Druck. Auch die Baubewilligungen sind merklich zurückgegangen. Diese erlitten im ersten Quartal 2023 einen Einbruch von 36  Prozent im Vorjahresvergleich, errechnete die Nationalbank erst kürzlich.

2022 machte die Strabag spürbar weniger Gewinn als im wachstumsstarken Jahr davor. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 472,5 Mio. Euro – ein Rückgang um 19 Prozent gegenüber 2021, aber „der zweithöchste Wert seit Bestehen der Strabag“, hieß es bei der Vorlage der Zahlen. Der Umsatz legte um elf Prozent auf 17 Mrd. Euro zu, und der Auftragsbestand weitete sich um sechs Prozent auf 23,7 Mrd. Euro aus und markierte damit einen neuen Rekord zum Jahresende, hieß es. Trotz bewegter Zeiten ist der Ausblick stabil. 2023 erwartet das Unternehmen „keine größeren Einschnitte“.

Optimistisch zeigte sich die Porr. Trotz teurerer Baumaterialien erhöhte sich der Gewinn um gut ein Drittel auf 82,6 Mio. Euro. Auch im ersten Quartal wurde ein Zuwachs erzielt, wenn auch nur gering. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Produktionsleistung um 9,5  Prozent auf 1,27  Mrd. Euro. Dem restlichen Jahr blickt man „optimistisch“ entgegen. Gerade im Tiefbau würden finanzielle Mittel der EU den Tiefbau weiterhin stützen. Im Hochbau belastet vor allem das gestiegene Zinsumfeld den Wohnbau und der Arbeitskräftemangel bleibe weiterhin ein Problem.

Branche bleibt gefordert

Eine weitere Herausforderung in der Baubranche bleiben die zu­nehmenden Regularien zum Thema Nachhaltigkeit, heißt es im Deloitte-­Report. „Die Einhaltung der ESG-Kriterien Environment (Umwelt, Anm.), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) wird zu einem zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen. Um die CO2-Emissionen insbesondere bei der Produktion von Baumaterialen zu reduzieren, braucht es jetzt Investitionen in neue Technologien. Denn nur so kann der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit gelingen“, sagt Etzl.

Das umsatzstärkste europäische Unternehmen war laut Deloitte im vergangenen Jahr die französische Vinci-Gruppe mit einem Umsatz von gut 64,9 Mrd. Dollar auf Platz sieben. (klug)

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