Trotz absehbarer Mehrkosten in Milliardenhöhe sieht der deutsche Finanzminister ein "gesamtstaatliches Interesse" am Bahnhof.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält trotz absehbarer Mehrkosten in Milliardenhöhe am Bahnprojekt Stuttgart 21 fest. "Stuttgart 21 wird gebaut", sagte Schäuble der "Stuttgarter Zeitung" (Samstag). Es gebe ein "gesamtstaatliches" Interesse an dem Projekt, meinte der aus Baden stammende Politiker. Der Tiefbahnhof und die daran anschließende Schnellbahntrasse seien von enormer Tragweite für Baden-Württemberg.
Die finanzielle Unsicherheit müsse jetzt schnell beseitigt werden, forderte Schäuble mit Blick auf die Frage, wer die Mehrkosten von bis zu 2,3 Milliarden Euro übernimmt. Dies könne gelingen, schließlich hätten sich alle vier Partner - Bahn, Baden-Württemberg, Stadt und Region Stuttgart - für den Bau ausgesprochen.
Schäuble appellierte an das Land und die Stadt Stuttgart, sich ihrer Verantwortung nicht zu entziehen. Er erinnerte an das Votum der Baden-Württemberger beim Volksentscheid für die Weiterfinanzierung des Vorhabens durch das Land. "Ich bin überzeugt: Die Streitpunkte werden geklärt werden", sagte Schäuble.
Großdemo geplant
Gegner des Bahnprojekts haben für Samstag (13.30 Uhr) zu einer Großdemonstration gegen das umstrittene Bauvorhaben aufgerufen. Bei der Kundgebung mit anschließendem Protestzug durch die Stuttgarter Innenstadt wollen die Teilnehmer auf einen sofortigen Baustopp des Tiefbahnhofsprojekts dringen, wie das Aktionsbündnis "Stuttgart 21" mitteilte.
Zudem solle von der Veranstaltung unter der Motto "Endstation - alle aussteigen!" ein Appell an den Bahn-Aufsichtrat ausgehen, sich in seiner Sitzung Anfang März für den endgültigen Ausstieg aus dem Bauvorhaben zu entschließen. Die Veranstalter der Demonstration erwarten bis zu 10.000 Teilnehmer.
(APA/dpa)