US-Insider trennen sich von Aktien

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Manager stoßen nach Kursgewinnen Unternehmensbeteiligungen ab. Insider kaufen nicht in die derzeitige Rallye hinein, sagt ein Analyst.

Wien/Bloomberg/Ag. Der US-amerikanische Standard&Poor's- 500-Index (S&P 500) ist in diesem Jahr bereits um rund sechs Prozent gestiegen. Für Manager und Insider offenbar Grund genug, um sich von ihren Anteilen an amerikanischen Firmen zu trennen. Und das, obwohl der Index, in dem die 500 größten US-Konzerne gelistet sind, nur noch 2,3 Prozent von seinem Rekordhoch im Oktober 2007 entfernt ist.

Die Insider stoßen derzeit so viele Aktien ab wie seit zwei Jahren nicht mehr. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine derartige Verkaufswelle einen Rückgang des Benchmarkindex nach sich zieht.

Derzeit kommen auf jede Pflichtmitteilung über Aktienkäufe, die in den vergangenen drei Monaten veröffentlicht wurde, zwölf Mitteilungen über Aktienverkäufe. Das ist der höchste Wert seit Jänner 2011. In den vergangenen zehn Jahren lag dieses Verhältnis im Schnitt bei 5,4. Stieg es jedoch auf über elf, dann folgte in den nächsten sechs Monaten ein Kursrutsch von im Schnitt 5,9 Prozent im S&P 500.

Hohe Zuflüsse im Jänner

Diesmal könnte die Zuversicht der Privatanleger einen derartigen Rückgang an den Märkten aber abfedern, sagt ein Analyst. Damon Vickers von Damon Vickers&Co. hat eine andere Theorie: Seiner Ansicht nach wollen alternde Manager und Aufsichtsratsmitglieder nach einer vierjährigen Kursrallye nun vor ihrer Pensionierung Gewinne mitnehmen.

Die umfangreichsten Aktienverkäufe von Insidern im Ausmaß von jeweils 5,3 Mrd. Dollar gab es 2012 beim Discounter Dollar General und dem Vermögensverwalter Blackrock. Bei Microsoft wurden Aktien im Umfang von 2,4 Mrd. Dollar, bei der Bank Capital One Financial mehr als drei Mrd. Dollar abgestoßen.

„Insider kaufen nicht in die derzeitige Rallye hinein“, sagt Analyst Pierre Lapointe. Allein im Jänner haben Anleger 37 Mrd. Dollar in Aktienfonds gesteckt, so viel wie zuletzt 2004, zeigen Schätzungen des Investment Company Institute. Zuvor waren seit März 2009 fast 300 Mrd. Dollar abgezogen worden.

Ein hoher Anteil von Insiderverkäufen tritt gegen Ende einer Berichtsperiode auf, da Manager vor der Bekanntgabe von Konzernergebnissen keine Aktien kaufen oder verkaufen dürfen, erklärt Ben Silverman von InsiderScore.com.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2013)

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