Plus für GPA, Minus bei Metallern

Privatangestellten-Chef Wolfgang Katzian führt Zuwächse auf kämpferische Vorgehensweise zurück.

Wien/Apa. Nicht nur die Beamtengewerkschaft wächst, auch die größte Einzelorganisation des ÖGB, die GPA, hat im Vorjahr ein Nettoplus bei den Mitgliedern von 4.000 erzielt und mit 273.970 erstmals wieder das Niveau von vor der BAWAG-Krise erreicht. Rückgänge müssen dagegen die Pro-Ge, also die frühere Metallergewerkschaft, und die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten hinnehmen.

Für die GPA setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort, 2012 ist aber ein außergewöhnlich gutes Jahr für die Privatangestellten gewesen. 2011 hat das Plus bloß 600Mitglieder betragen. GPA-Chef Wolfgang Katzian meinte, dass die Zuwächse in hohem Ausmaß dort gelungen seien, „wo wir uns öffentlich auf die Schienen geworfen haben und vermittelt haben, wir reißen uns den Hintern auf“. Wichtig sei, dass man möglichst nahe an die Lebenssituation der Menschen rücke.

Am stärksten wuchs die GPA im Handel, wo die Privatangestellten-Gewerkschaft schon seit Jahren mit Aktionen – Stichwort: Schlecker – auf sich aufmerksam macht. Ebenfalls gute Zahlen hat die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge im Bereich Gesundheit, soziale Dienstleistungen, Jugendwohlfahrt sowie bei den Angestellten in der Metallindustrie, was Katzian mit den letzten beiden „sehr guten“ Gehaltsrunden in Zusammenhang sieht.

Dagegen muss die Pro-Ge, die für die Metallarbeiter zuständig ist, insgesamt einen Mitgliederrückgang verkraften. Die nach GPA und Gewerkschaft öffentlicher Dienst zuletzt drittgrößte Teilorganisation bilanziert 2012 mit 230.878 Mitgliedern. Das ist ein Minus von knapp 1.350. Die Pro-Ge liegt damit aber noch immer über dem Stand von 2010, hat man im Vorjahr doch um deutlich mehr als 2.000 Mitglieder zugelegt. Bei den Gemeindebediensteten wurden 152.592 Mitglieder gezählt. 2011 waren es noch rund 154.400. Die Gesamtbilanz des ÖGB wird erst Ende März vorliegen. Am 27. dieses Monats sollen anlässlich eines Bundesvorstands die Zahlen sämtlicher Teilorganisationen präsentiert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2013)

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