Kfz-Industrie

Toyota verdoppelt Gewinn und will in China aufholen

Toyota Werk in China.
Toyota Werk in China. IMAGO
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Der Betriebsgewinn ist im ersten Quartal um 94 Prozent gestiegen. Die Konkurrenz in China sei „äußerst schwierig“ geworden.

Der japanische Autobauer Toyota hat das operative Ergebnis dank gestiegener Verkaufszahlen und günstiger Wechselkurse nahezu verdoppelt. Der Betriebsgewinn sprang im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 um 94 Prozent auf gut 1 Billion Yen (6,4 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Autobauer am Dienstag mitteilte. Das ist deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie des Branchenriesen legte nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen deutlich zu.

Aufgrund der wieder rund laufenden Halbleiterversorgung und Produktivitätssteigerungen sei der Absatz in allen Regionen gestiegen, teilte Toyota weiter mit. Weltweit schlug der Autokonzern im Zeitraum April bis Juni mehr als 2,5 Millionen Fahrzeuge seiner Marken Toyota und Lexus los, um 8,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr als ein Drittel davon waren Hybridautos und andere elektrifizierte Fahrzeuge. Toyota setzt unter seinem neuen Vorstandschef Koji Sato inzwischen stärker auf Elektroautos und will mit neuer Batterie- und Produktionstechnik aufholen. Bei reinen E-Autos hinkt der Erfinder der Hybridautos der Konkurrenz hinterher - allen voran dem amerikanischen Marktführer Tesla.

Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, beschleunigt Toyota nun die Entwicklung von Elektroautos in China, dem weltgrößten Pkw-Markt. Dabei wählt Toyota einen ähnlichen Weg wie der deutsche Rivale Volkswagen und bildet für einzelne Projekte Entwicklungsteams aus Ingenieuren seiner verschiedenen Produktions-Joint-Ventures mit lokalen Firmen wie der FAW Group, außerdem bindet Toyota den chinesischen Auto- und Batteriehersteller BYD stärker ein. Dabei setzen die Japaner nicht nur auf rein batteriegetriebene Fahrzeuge, sondern auch auf Hybridautos sowie Brennstoffzellen-Antriebe, die Wasserstoff verwenden.

Ausländische Autobauer stehen in der Volksrepublik unter dem Druck heimischer Hersteller, die ihnen mit günstigen und leistungsfähigen E-Autos Kunden abnehmen. In der Branche tobt schon seit einigen Monaten ein harter Preiskampf um Marktanteile. Toyota erklärte, die Konkurrenz in China sei „äußerst schwierig“ geworden. Wechselkursschwankungen und Preissenkungen hätten die Ergebnisse dort belastet.

Besonders gut lief es für Toyota auf dem Heimatmarkt Japan, wo sich der Betriebsgewinn auf 700,7 Millionen Yen mehr als verdoppelte. Das waren mehr als 60 Prozent des Gesamtergebnisses. Auch in Nordamerika - dem für Toyota größten Markt - profitierte der Autokonzern von der wieder besser laufenden Chipversorgung und konnte die im vergangenen Jahr aufgestauten Bestellungen abarbeiten.

Seine Prognose bekräftigte der Vorstand. Demnach will Toyota den Betriebsgewinn in dem bis Ende März 2024 laufenden Geschäftsjahr um zehn Prozent auf 3,0 Billionen Yen steigern. Analysten halten sogar noch mehr für möglich, da die Japaner oft konservative Vorhersagen machen. (APA)

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